Typisierung in Hof Mercan braucht Stammzellenspende

Stephan Pampel
Mercan Coban ist voller Hoffnung, dass die Typisierung am 20. April für sie und andere Leukämiepatienten Heilung bringt. Foto: privat

Am 20. April findet deshalb bei der Alevitischen Gemeinde in Hof eine Typisierungsaktion statt. Derweil kämpft die Hoferin um ihr Leben.

 
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Es ist der 27. Februar, als die junge Hofererin Mercan Coban die Diagnose bekommt, die ihr Leben verändert: Leukämie. Jetzt ruft die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) zu einer großen Registrierungsaktion für eine Stammzellenspende in Hof und Umgebung auf.

Die bei der Typisierung gesammelten Daten werden in eine weltweite Datenbank eingepflegt. Freunde und Verwandte von Mercan sind positiv gestimmt. Mit einem Speicheltest kann man sich für die Hoferin – und andere Erkrankte, die auf eine Spende angewiesen sind – testen lassen. Am Samstag, 20. April, findet die Typisierung zwischen 10 und 18 Uhr im Kulturhaus der Alevitischen Gemeinde in der Meiselfelder Straße 3 in Hof statt. Von einer Hüpfburg bis zu kulinarischen Köstlichkeiten auf Spendenbasis ist für alles gesorgt.

„Mund auf, Stäbchen rein, Spender sein“ , lautet der Slogan der DKMS. Viele Menschen scheuen allerdings vor der eventuell darauf folgenden Knochenmarkspende zurück. Was viele jedoch nicht wissen: In 95 Prozent aller Fälle geht die Übertragung heutzutage über eine reine Blutspende vonstatten. Nur für Säuglinge und besonders kompliziere Fällen muss noch Knochenmark entnommen werden. Vor einem Jahrzehnt war das noch anders.

Aber selbst das lief bei einem bekannten Hofer problemlos ab. Taner Sevik betreibt ein Reisebüro und ist kurz davor, die Kultkneipe „Alter Bahnhof“ wieder zu eröffnen. Vor etwa zehn Jahren spendete er Knochenmark. Auch er registrierte sich bei einer Großaktion. Nur drei Jahre nach der Typisierung kam ein Anruf der DKMS: Seine Gewebemerkmale passten zu einem erkrankten Kind. Nach einer genauen Gesundheitsuntersuchung wurden ihm unter Vollnarkose Stammzellen entnommen. „Die Narkose verlief völlig problemlos und auch danach habe ich nichts gespürt. Ich würde es jederzeit wieder tun!“

Nach der Diagnose schreitet die Krankheit oft schnell fort. Neben einer Behandlung, meist mit Chemotherapie, werden auch zahlreiche Blutkonserven benötigt. Auch bei Mercan Coban ist das aktuell der Fall. Dabei fing alles mit untypischen Zahnbeschwerden an. Fest Zubeißen war plötzlich nicht mehr möglich. Letztlich musste ein Zahn gezogen werden. Eine große Besserung trat danach nicht ein. Grippeähnliche Symptome führten die junge Frau eine Woche später zum Hausarzt, der sie umgehend ins Krankenhaus einwies. Im Klinikum Erlangen wurden zwei Formen einer akuten Leukämie diagnostiziert. Seitdem bekommt die türkischstämmige Hoferin viel Besuch von ihren Freunden und Verwandten und kämpft mit positiven Gedanken für ihre Gesundheit. Aufgrund ihrer Anfälligkeit für Infektionen kann der Besuch allerdings nur mit Schutzmaske und Schutzkleidung stattfinden.

Nach der Diagnose erklärte sie Eltern und Freunden, dass sie die Krankheit annehmen werde, kämpfen wird und kein Mitleid will. Die 38-jährige Erzieherin steht mitten im Leben und bekommt von Freunden und Familie jetzt die positiv Energie zurück, die sie seit vielen Jahren selbst in die Welt sendet.

Gut zu wissen

Die Typisierung
am 20. April in der Alevitischen Gemeinde in der Meiselfelder Straße 3 in Hof gibt Hoffnung. An diesem Tag geht es nur um einem einfachen Speicheltest. Für einen Spender, der für Mercan oder andere Patienten in Frage kommt, geht es dann mit einem ausführlichem Gesundheitscheck und der Entnahme von Blut weiter.

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