Überraschendes Angebot Hofer Weihnachtsmarkt in Helmbrechts?

„Wer zuerst kommt, steht zuerst“, schreibt Felix Bär und lädt die Fieranten auf seinen Parkplatz ein. Am Sonntagnachmittag war dort aber noch keine Bude zu sehen. Foto: Patrick Findeiß/Patrick Findeiß

In Bayern dürfen ab Mittwoch keine Weihnachtsmärkte stattfinden. Der Inhaber eines Rewe-Markts in Helmbrechts lädt die Hofer Fieranten ein, ihre Buden auf seinem Parkplatz aufzustellen.

 
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Hof/Helmbrechts - Mit einem ungewöhnlichen Angebot in diesen Zeiten hat Felix Bär auf Facebook einen Sturm der Begeisterung ausgelöst. Der Inhaber des Helmbrechtser Rewe-Marktes lädt die Fieranten, Händler und Budenbesitzer des Hofer Weihnachtsmarktes ein, ihre Stände bei ihm aufzubauen. „Mich hat die Entscheidung der Bundesregierung, euch alle mit der eingekauften Ware im Regen stehen zu lassen, schwer enttäuscht“, schreibt Bär. Der Artikel über den Hofer Weihnachtsmarkt habe ihn bewegt. Unsere Zeitung berichtete am Wochenende vom Aus des Marktes. Am Montag sollte er seine Pforten öffnen, alles war vorbereitet, dann kam die Nachricht, dass Weihnachtsmärkte in Bayern nicht stattfinden dürfen.

Bär will nun, wie er schreibt, solidarisch handeln. Jedem, der es möchte, bietet er einen Platz auf der Fläche am Markt an. Dafür will er das Hygiene-Konzept erweitern. Wer Interesse habe, solle sich einfach melden, die Plätze werde er dann nach der Reihenfolge vergeben. „Wer zuerst kommt, steht zuerst“, schreibt Bär und erntet Hunderte von „Likes“.

Doch wie kann es sein, dass der Markt in Hof abgesagt wird und in Helmbrechts stattfindet? Martin Fuhrmann, der den Hofer Weihnachtsmarkt organisiert hat, überrascht das Angebot. Er kann es sich nur so erklären, dass es sich um ein Privatgrundstück handelt. Er vergleicht es mit dem Weihnachtsmarkt im Schlosshof Thurn und Taxis in Regensburg, der am Freitag öffnete. Wenige Stunden, nachdem Söder angekündigt hatte, alle Weihnachtsmärkte in Bayern wegen der Corona-Lage absagen zu wollen. Söders Maßnahmen werden in der Nacht auf Mittwoch in Kraft treten. Bis dahin stehe der Veranstaltung aber rechtlich nichts im Wege, argumentierte der Veranstalter aus Regensburg.

Ob auch Bärs Angebot nur bis Mittwoch gilt, ließ sich bis Redaktionsschluss nicht mehr herausfinden. Der Inhaber, der auch zweiter Vorsitzender der Werbegemeinschaft ist, war am Sonntag nicht zu erreichen. Buden standen bis zum Abend noch nicht auf dem Parkplatz des Marktes.

Fuhrmann würde es den Händlern wünschen, dass sie in Helmbrechts noch eine Chance bekommen. In Hof habe er nach dem Verbot die Reißleine ziehen müssen, bevor die Kosten für die Händler weiter steigen. Die Enttäuschung darüber ist ihm noch deutlich anzumerken. Mit einem Alkoholverbot etwa hätte er leben können, sagt er. Dass nun alles ausfällt, hat er nicht erwartet.

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