Ob die Russen den Boden vergiften? Davon haben wir bislang noch nichts gehört, aber zuzutrauen ist ihnen inzwischen ja alles. Kürzlich haben sie die Museumsinsel in Saporischschja ganz in der Nähe angegriffen. Man fragt sich: Was bitte hat das für einen Sinn? Der Nachbar sagt, sie hätten es auf die Bahnlinie abgesehen. Zu Beginn des Kriegs haben sie die Bahnstrecken in Ruhe gelassen, weil sie dachten, die könnten sie später für ihren Nachschub nutzen. Dass sie die Gleise jetzt verstärkt angreifen, zeigt, dass sie wissen, wie erfolglos ihr Krieg ist. Jetzt geht es ihnen darum, den ukrainischen Nachschub in Richtung Osten zu unterbinden. Der Erfolg ist überschaubar. Ich höre von unserem Haus aus im Zehn-Minuten-Takt große Güterzüge fahren. Trotz der gefährlichen Lage kehrt immer wieder ein kleines Stück Alltag zurück. So gibt es in den Geschäften zum Beispiel seit ein paar Tagen Cola zu kaufen. Das war in den vergangenen sechs Wochen unmöglich. So komisch das klingen mag: So etwas tut allen gut. Protokoll: awu