Umwelt-Aktion Manschette schützt vor Verbiss

Christoph Röder vom Bayerischen Fernsehen filmte Pfarrer Johannes Herold, Försterin Karen Löhner und Altförster Hans Popp, die die Teilnehmer im Selber Forst anleiteten. Foto: pr.

Fridays-for-Future-Aktion im Selber Forst: Die Teilnehmer bringen eine Plastikklemme an jungen Tannen an, um Rehen den Appetit zu verderben.

 
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Zu einer etwas anderen Fridays-for-Future-Demonstration hatten die Gemeinde der Christuskirche in Selb und die Ökologische Bildungsstätte Hohenberg (Öbi) im Selber Wald aufgerufen. Zusammen mit den Bayerischen Staatsforsten sollten in einem großen Waldabschnitt westlich des Eisstadions der Selber Wölfe vom Forst gepflanzte Tannen vor Wildverbiss geschützt werden. Försterin Karen Löhner vom Forstamt Selb leitete die unerwartet vielen Teilnehmer für diese eigentlich einfache Arbeit an. Wie es in der Mitteilung der Öbi heißt, werden Tannen derzeit häufig in Gruppen gepflanzt, in der Hoffnung, dass sie als Tiefwurzler dem Klimawandel besser widerstehen können. „Gerade in so trockenen Jahren wie den letzten haben Tiefwurzler klare Vorteile gegenüber der Fichte“, sagte Löhner. Die Fichte als Flachwurzler werde in der Region zunehmend Schwierigkeiten bekommen. Dazu komme das große Problem mit dem Borkenkäfer.

Tannen als Zukunftsbäume haben aber auch Rehe als Liebhaber. Sie fressen mit Vorliebe die wichtigen Leittriebe der jungen Bäumchen. Diese zu schützen war die Aufgabe des Nachmittags. „Tannen kann man an den glatten Nadeln und am Geruch gut erkennen“, meinte Udo Benker-Wienands von der Öbi. Die Nadeln riechen, wenn man sie zerreibt, deutlich nach Orangen. Etwa 500 bis 600 junge Tannen könnten die Demoteilnehmer mit einem Spitzenschutz aus Plastik versehen und so gegen den Verbiss schützen. Aufmerksamkeit hatte die Aktion auch beim Bayerischen Fernsehen gefunden. Ein kurzer Beitrag wurde für die Frankenschau gedreht.

Die Veranstalter waren rundum zufrieden. „Auch in Selb gibt es viele Menschen, die Zeit und Energie für die Zukunft der Welt unserer Kinder und Enkel investieren“, sagte Pfarrer Johannes Herold von der Christusgemeinde Selb.

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