Ein höchst unbequemer Gegner waren die Peitinger schon in den vergangenen Jahren für den VER Selb gewesen. "Sie dominieren nie ihren Gegner, wie das Rosenheim oder Landshut machen können. Aber sie spielen sehr clever und haben eine eingespielte Mannschaft, in der es in den vergangenen Jahren keine großen Veränderungen gab", sagt Thom.
Seit dem Aufstieg der Wölfe in die Oberliga gab es in mittlerweile 15 Begegnungen acht Siege für die Oberbayern. Mehr Siege gegen Selb gelangen in dieser Zeit nur dem EC Bad Tölz. Etwas aufpoliert hat der VER seine Bilanz gegen Peiting in der Hauptrunde, als zwei relativ deutliche Siege gelangen. Der dritte Akt soll heute Abend folgen. Ein erneuter Sieg, und die Wölfe wären von den ersten vier Plätzen wohl endgültig nicht mehr zu verdrängen bei bis dato bereits zwölf Punkten Vorsprung vor dem Tabellenfünften aus Peiting. Wobei die Blicke mittlerweile ohnehin weiter nach oben gerichtet sind bei nur einem Punkt Rückstand auf Deggendorf (2.) und derer drei auf Tabellenführer Rosenheim. Und je weiter oben die Wölfe zum Abschluss der Meisterrunde in der Tabelle stehen, desto später könnten sie in den Playoffs auf die niederländischen Tilburg Trappers treffen.
Noch weiter nach vorne in der Tabelle möchte auch der EV Landshut. Der war am vergangenen Sonntag mit der Euphorie des 6:3-Derbysiegs gegen Rosenheim als Tabellendritter nach Selb gereist, um nach dem 4:5 als Vierter wieder die Heimreise anzutreten. "Das war eine ärgerliche Niederlage", sagte EVL-Trainer Axel Kammerer nach den späten Wölfe-Toren. Vor allem im ersten Drittel hatten die Zuschauer in der Netzsch-Arena ein bärenstarkes Landshuter Team gesehen. VER-Coach Henry Thom ahnt deshalb, was auf seine Mannschaft am Sonntag (18 Uhr) in Niederbayern zukommt. "Zuhause sind die Landshuter noch einen Tick stärker. Die werden versuchen, was sie in den ersten Minuten bei uns gemacht haben, über 60 Minuten durchzuziehen." Das Personal dazu hätte der EVL, meint Thom. "Nach diesen vier Reihen würde sich mancher Zweitligist die Finger lecken. Wenn ein Top-Ausländer, wie Viktor Lennartsson, gemeinsam mit einem Stefan Reiter in der dritten Reihe spielt, sagt das schon was aus."
Personell kann der VER aus dem Vollen schöpfen. Auch Torwart Niklas Deske steht nach überstandener Verletzung wieder zur Verfügung. Ob er heute gleich wieder zwischen den Pfosten steht, oder ob Manuel Kümpel nach seiner starken Partie gegen Landshut einen weiteren Einsatz erhält, wollte der Trainer noch nicht sagen. "Das entscheide ich nach Bauchgefühl nach dem Abschlusstraining am Donnerstagabend."
Mit Marius Stöber vom Kooperationspartner Lausitzer Füchse stößt noch Verstärkung für den Angriff hinzu. Der 21-Jährige, der bereits zwei Mal im Einsatz war für den VER, soll bis Ende der Meisterrunde fest zum Kader gehören, um auch in den Playoffs spielberechtigt zu sein.