Dabei nimmt der Verein die Hotellerie und die Gaststätten entlang der Porzellanstraße ins Visier. „Wir wollen unsere Mitgliedsbetriebe stärken“, betont Zaus. „Wenn Gäste in die Region kommen, ist ihre erste Anlaufstelle die Gastronomie. Deshalb wollen wir eine mobile Akademie gründen, zu der die Arbeitgeber ihre Mitarbeiter zur Fortbildung in Sachen heimisches Porzellan und Tischkultur schicken können.“ Nicht jeder, der in der Gastronomie arbeitet, habe schließlich eine Hotelfachschule besucht. Mobil soll diese Einrichtung deshalb sein, weil die Akademie in die Mitgliedsorte kommt und die Inhalte vor Ort vermittelt. „Für einen Gastronom ist Zeit Geld, und so machen wir kurze Wege möglich.“ In dieses Vorhaben sollen übrigens auch die Schulen einbezogen werden, sofern Interesse besteht. „Wir wollen schon in diesem Alter anfangen mit einer Art Knigge-Veranstaltung.“
Grenzüberschreitende Kaffeetafel
Der stellvertretende Vorsitzende Wolfgang Schilling könnte als versierter Kurator die heimischen Museen im Hinblick auf die Porzellan-Historie und ihre Inszenierung beraten. „Wir wollen einzelne Museen mit Mini-Ausstellungen, die bereits auf das nächstgelegene Museum hinweisen, in unsere Mitgliedsgemeinschaft einbinden“, erläutert André Zaus und betont, der Verein Porzellanstraße sei nichts anderes als ein Netzwerk von Stätten, die für Porzellan stehen.
Das „i-Tüpfelchen“ der gesamten Ideen hat der Verein für die Bayerisch-tschechischen Freundschaftswochen 2023 geplant: „Wir wollen die längste Kaffeetafel der Welt nach Selb holen“, kündigt der Vorsitzende an. Die aktuell längste messe 1,2 Kilometer und war in Wien aufgebaut. Das wollen die Selber deutlich überbieten. André Zaus: „Wenn wir was machen, dann gleich gescheit. Die Tafel, an der wir 2023 Kaffeekultur zelebrieren wollen, soll grenzüberschreitend sein und 3,5 Kilometer lang werden.“ Kerstin Starke