Volleyball Generalprobe schürt Hoffnung

Peter Perzl

Die VGF Marktredwitz schlägt den VC Amberg mit 6:0-Sätzen. Mehr als das Ergebnis überzeugt den Trainer vor dem Drittliga-Auftakt in Leipzig die Art und Weise. Der neue Spielmacher Viktor Bergmann sorgt für Ideen und gute Laune.

 
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Neuer VGF-Spielmacher: Viktor Bergmann Foto: Peter Perzl

Wenn dieser Test ein Fingerzeig für die anstehende Drittliga-Saison sein sollte, dann kann die VGF Marktredwitz am Sonntag frohen Mutes zu ihrem Auftaktspiel zu den L.E.Volleys nach Leipzig reisen (Beginn 15 Uhr): In sechs (!) starken Sätzen, die so vereinbart waren, ließen die Volleyballer aus dem Fichtelgebirge dem Regionalligisten VC/DJK Amberg am Dienstagabend in der MAK-Arena in keinem Durchgang auch nur den Hauch einer Chance. Spielertrainer Jan Liebscher brachte dabei mit Ausnahme von Neuzugang Jonas Zusann (Urlaub) und Jonas Lindner (Schulterverletzung) seinen kompletten Kader zum Einsatz. Und der ist inzwischen auf die stattliche Zahl von 13 Aktiven angewachsen, was für Marktredwitzer Verhältnisse ein absolutes Novum darstellt und dem Trainer zahlreiche Optionen offen lässt. „Ich bin recht positiv angetan“, zeigte sich der Coach denn auch „sehr zufrieden“ mit der Generalprobe ohne dem Ergebnis die große Bedeutung beizumessen. „Es war ein Vorbereitungsspiel – nicht mehr und nicht weniger“, meint Liebscher, der darum vor allem auf das Spielverständnis achtete.

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Alles hat Hand und Fuß

Die Amberger, die zuvor schon mehrere Tests gegen Zweitligisten absolviert hatten und dabei richtig gut ausgesehen hatten, wirkten auf alle Fälle ziemlich zerknirscht. Deren Trainer Florian Bauer war sichtlich angefressen, machte seine Spieler nach dem Abpfiff regelrecht rund, wie Jan Liebscher mitbekommen hat. Das aber zauberte Letzterem eher ein verschmitztes Lächeln auf die Lippen. Alles was seine Jungs aufs Parkett brachten, besaß Hand und Fuß, sah sehr rund und mannschaftsdienlich aus. Immerhin mussten vier Neue inklusive der beiden Spielmacher auf das Team abgestimmt werden.

Und da zeigte Viktor Bergmann, dass er für die VGF mit dieser positiven Einstellung – anders als Vorgänger Ondrej Kust – und seinem mutigen Auftreten eine absolute Verstärkung sein kann. Besonders die beiden Mittelblocker Jannek Lindner und Petr Zakovsky sowie Paul Soderer kommen mit dessen schwer auszurechnendem Zuspiel bestens zurecht. Mit neuer Arbeitsstelle und Wohnung ausgestattet bot der 25-Jährige von Benatky nad Jizeron eine reife Vorstellung, wirkte listig und ausgebufft und beeindruckte mit knallharten Aufschlägen, beherrscht das aber auch im soften Stil.

Jan Liebscher hat sich darum bereits festgelegt und wird Bergmann in Leipzig von Anfang an aufs Feld beordern. Und das, obwohl Jonas Zusann auf dieser Position bei einigen der vorangegangenen Tests ebenfalls überzeugen konnte. Da auch Niklas Weber eine gute Figur abgibt, besitzt Liebscher auch auf der Libero-Position, wo Tom Wenisch bislang gesetzt war, eine Alternative. Der Konkurrenzkampf ist angefacht. Und so wird es tatsächlich eng, künftig einen Platz in der Stammsechs zu ergattern.

Eine überzeugende Vorstellung lieferte übrigens auch das bisherige Sorgenkind, Zwei-Meter Mann Tomas Houda, ab. Der 21-Jährige wirkte hoch motiviert und scheint erkannt zu haben, auf was der Trainer wert legt. Und so kann die VGF Marktredwitz einigermaßen zuversichtlich am Sonntag nach Sachsen zum favorisierten Zweitliga-Absteiger reisen, für den nichts anderes als der Wiederaufstieg zählt. Zu verlieren haben Liebschers Jungs dort nichts…