Deshalb habe er, Burkhardt, sich entschlossen, die Anlage ab 1. Juni erst einmal in eigener Verantwortung zu betreiben. Dem habe inzwischen auch der Besitzer zugestimmt. Als erste Maßnahme werde der angelieferte Klärschlamm – in der Vergangenheit sei es nicht immer die beste Qualität gewesen – unter dem Dach einer Halle gelagert. Die Halle müsse noch gebaut werden.
Probleme mit dem Wasser
In der Vergangenheit seien leider auch Schlämme verarbeitet worden, die nicht erlaubt waren, erklärte Burkhardt. Dazu komme, dass der Betreiber erhebliche Probleme mit dem Wasser hatte. So konnten sich Bakterien bilden, die teils zum Himmel stanken. Die rechtliche Situation, sagte der Hersteller, sei nicht einfach. Bisher seien allen Beteiligten die Hände gebunden gewesen, eben weil der Mann Besitzer der Immobilie am Wallenstein-Radweg sei. Nun habe er Einsehen gezeigt.
Landrat Peter Berek versicherte, dass die Anlage vor dem Betrieb nach dem Immissionsschutzgesetz geprüft worden sei. Die Rechtslage sei nicht einfach. Die Erlaubnis könne man nicht einfach entziehen. Mehrfach sei er selbst vor Ort gewesen, wenn es Klagen gab. Nun sei man froh, dass der Hersteller die Arbeit übernehme. Wenn das angelaufen sei, biete sich ein Tag der offenen Tür an, bei dem die Anlage vorgestellt werde. Wegen der Pandemie verzögerte sich auch eine Messung durch ein Spezialbüro.
Kritische Nachfragen
Die Gemeinderatsmitglieder sparten nicht mit kritischen Nachfragen: Warum überhaupt eine Genehmigung erteilt werde, wenn der Betreiber nicht in der Lage sei, die Anlage zu beherrschen? Warum die Luftverschmutzung über Monate hinweg nicht eingestellt werden konnte, warum man die Voraussetzungen für solche Genehmigungen nicht nachbessern könne? Ein Marktgemeinderat hatte sich sogar die Mühe gemacht, seine Fragen und Stellungnahme in Gedichtform vorzutragen. Hier verwies Berek auf das Bundes-Immissionsschutzgesetz.
Nach langer Diskussion einigte man sich schließlich darauf, sich nach den ersten Wochen, in denen die Herstellerfirma die Anlage selbst betrieben hat, erneut zu treffen.