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Es mussten erst juristische und bürokratische Hürden genommen werden, bis María ihrer eigenen Geschichte von der Verwechslung im Krankenhaus auf den Grund kam. Als sie endlich erfuhr, wer ihr Vater und wer ihre Mutter waren, war die Mutter gerade gestorben. María lebt noch immer bei der Großmutter, die nicht ihre Großmutter ist.
Die Behörden bieten der Klägerin 215 000 Euro
Der Anwalt fordert vom öffentlichen Gesundheitssystem der Region La Rioja nun gut drei Millionen Euro Schadenersatz. Er glaubt an keine vorsätzliche Verwechslung, sondern an eine aus Unachtsamkeit. Das Gegengebot der Behörden sind 215 000 Euro.
Der Reporter von „La Rioja“, der die Geschichte auftat, sprach mit einer Kinderschwester, die vor 19 Jahren in der Klinik von Logroño arbeitete. Die ratlose Frau konnte das Unglück Marías kaum fassen. „Es ist fast unmöglich, dass so etwas passieren würde“, sagte sie. Und die Gesundheitsministerin der Region La Rioja beteuert: „Wir können garantieren, dass sich eine solche Situation nicht wieder ergeben wird.“ Heute bekommen nicht nur die Säuglinge ein Armband ums Handgelenk, sondern auch die Mütter, mit identischem Code.
Geschichten wie diese geschehen selten in Europa, aber sie geschehen. In Deutschland bekanntermaßen zuletzt in Saarlouis im Jahr 2007. Damals klärte sich die Verwechslung nach einem halben Jahr auf. Eine der Mütter, Jeannine Klos, schrieb über ihre Erfahrung ein Buch: „Übermorgen Sonnenschein“. Für María wird die Sonne eher nicht so bald wieder scheinen.