Wie wichtig eine solche Aktion ist, verdeutlicht Barbara Künzel von der Frühförderung: „Vorlesen fördert bei Kleinkindern das Sprachverständnis, weckt das soziale Verhalten und trägt zur Ausgeglichenheit der Mädchen und Jungen bei.“ Sie rät Eltern und Großeltern, so oft wie möglich vorzulesen, etwa als Ritual vorm Einschlafen sein. „Beim Vorlesen kann man das Kind in den Arm nehmen; das Kuscheln festigt die Beziehung zu Vater und Mutter.“ Vorlesen sei ideal, um zur Ruhe zu kommen; es fördere Konzentration und Beobachtungsgabe. Sie empfiehlt, entsprechend der Handlung beim Vorlesen den Tonfall anzupassen und auch mal beim Zuhörer nachzufragen, was schon alles passiert ist, was nun kommen könnte oder sich Bilder beschreiben lassen. „Niemand sollte stur am geschriebenen Text festhalten“, rät die Expertin. In Kinderbüchern sind es oft Tiere, die Situationen erleben, die Kinder von sich selbst kennen. „So helfen Geschichten, die Alltägliches aufgreifen, oft dabei, mehr Einfühlungsvermögen zu entwickeln und Konflikte zu bewältigen“, weiß Barbara Künzel.