Vorlesewettbewerb Sie lesen wie die Großen

Ute Michael
In der Stadtbücherei fanden sich die besten Sechstklässler zum Vorlesewettbewerb ein. Gewonnen hat Lia Quan vom Schiller Gymnasium. Von links: Emily Schlegel (Lieblingsbuch: „Die Suche nach Paulie Fink“ von Ali Benjamin), Martin Kreissl (Lieblingsbuch: „Momo“ von Michael Ende), Lia Quan (Lieblingsbuch: „Emilia und der Junge aus dem Meer“ von Annet Schaap), Manuel Scholz (Lieblingsbuch: „Die unendliche Geschichte“ von Michael Ende), Amy Schmidt (Lieblingsbuch: „Gregs Tagebuch – Eiskalt erwischt“ von Jeff Kinney). Foto: Michael

Erstmals sind nach drei Jahren Corona-Pause fünf junge Vorleserinnen und Vorleser in der Hofer Stadtbibliothek gegeneinander angetreten. Sie alle brachten ihre Texte souverän zu Gehör, doch nur eine darf die Stadt Hof auf der Bezirksebene vertreten.

 
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In der Stadtbücherei Hof haben sich die besten Sechstklässler zum Stadtentscheid des Vorlesewettbewerbs eingefunden. Einen Text aus einem Lieblingsbuch und einen unbekannten Buchtext mussten die Teilnehmer bewältigen. Für alle gab es viel Beifall, Urkunden sowie das Buch „Agnes und der Traumschlüssel von Tuutikki Tolonen“.

An diesem Nachmittag ist es für zwei Stunden mucksmäuschenstill in der Hofer Stadtbücherei. Erwachsene lauschen aufmerksam den jungen Vorleserinnen und Vorlesern, die mit ihrem Können an diesem Tag das Sagen haben. Nur anerkennender Beifall nach jeder Vorleseeinheit ist erlaubt.

Nach drei Jahren Pandemiepause dürfen endlich die Besten ihrer Schulen zeigen, was sie drauf haben. Dabei bewertet die Jury Aussprache, Betonung, Tempo, Interpretation und Textgestaltung. Drei Mädchen und zwei Jungen liefern sich ein „Kopf-an-Kopf-Lesen“ – sie alle haben den Wettbewerb bereits an ihren Schulen gewonnen. Wer auch auf Stadtebene gewinnt, kommt jeweils eine Runde weiter zu Bezirks- und Landesentscheid und hat am Ende die Möglichkeit, beim Bundesfinale in Berlin dabei zu sein.

Nach einer kurzen Einleitung durch Carmen Plechschmidt, Vertreterin des Veranstalters, stellen die Wettbewerbsteilnehmer Martin Kreissl (Jean-Paul-Gymnasium), Emily Schlegel (Christian-Wolfrum-Mittelschule), Amy Schmidt (Hofecker Mittelschule), Manuel Scholz (Johann-Christian-Reinhart-Gymnasium) und Lia Quan (Schiller Gymnasium) ihren Wahltext aus einem Lieblingsbuch vor. Es folgen mit Leichtigkeit, angemessenem Lesetempo und viel eigener Ausdruckskraft gelesene Text. Anschließend war ein unbekannter Text vorzulesen. In diesem Jahr war es „Gangsta-Oma schlägt wieder zu“ von David Williams. In dem Buch geht es um Ben, der sich immer noch an ein Leben ohne die geliebte Oma gewöhnen muss. Die Teilnehmer beweisen hier ihre Kreativität und meistern den unbekannten Text ohne große Probleme und mit eigenem Stil. Alles in allem gelingt ihnen das flüssig, fehlerfrei und richtig betont.

Die Jury aus Heike Dürrbeck, den Vorlesepatinnen Margrit Hartmann und Helga Schreyer, Vorjahressiegerin Lilly Dittmar (Schiller Gymnasium) sowie Stefan Hofmann und Carmen Plechschmidt macht sich die Entscheidung nicht leicht. Nach dreißigminütiger Beratung vergibt sie den ersten Platz und küren die weiteren Teilnehmer als zweite Sieger. Nur Kleinigkeiten machten den Unterschied und Lia Quan vom Schiller Gymnasium belegte mit knappem Vorsprung Platz eins. Sie erhielt neben der Urkunde das Buch „Birdie und ich“ von I.M.M. Nuanez. Ihr Lieblingsbuch ist „Emilia und der Junge aus dem Meer“ von Annet Schaap.

Der Vorlesewettbewerb wird seit 1959 jedes Jahr vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels in Zusammenarbeit mit Buchhandlungen, Bibliotheken, Schulen und kulturellen Einrichtungen veranstaltet, die sich für die Leseförderung engagieren. Etwa 600 000 Kinder lesen jedes Jahr an mehr als 7000 deutschen Schulen um die Wette.

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