Schweinepest rüttelt am deutsch-polnischen Verhältnis Und da sind zum anderen die echten, die tierischen Schweine - samt der Afrikanischen Schweinepest (ASP). Zwischen der Jagdtruppe und einem kleinen Hof in der Nähe gibt es einen Zusammenhang. Dort mussten 1000 Tiere wegen der Virusseuche gekeult werden. Nun hat die Bäuerin auf Bio umgestellt, was allerdings mehr schlecht als recht läuft.
Produzent Frank Schmuck und Autor Tomasz E. Rudzik war das Thema ASP von Anfang an ein wichtiges Anliegen, wie sie im Pressedossier sagen. „Seit dem EU-Beitritt Polens pulsiert der kleine Grenzverkehr. Nach jahrzehntelanger Trennung kommt man sich wieder näher. Brücken wurden gebaut, man feiert gemeinsam Feste und alte Ressentiments werden langsam überwunden“, sagt Schmuck. „Dann kommt die Afrikanische Schweinepest.“
Das Misstrauen gegenüber Fremden wachse, alte Ressentiments ploppten wieder auf, gegenseitige Schuldzuweisungen belasteten das Verhältnis mit den Polen, fasst Schmuck zusammen. „Auf deutscher Seite wird schnell ein 450 Kilometer langer Zaun installiert.“
Sogar das Team wurde im Herbst 2023 von dem Thema eingeholt: „Wir mussten kurzfristig alle Arbeiten mit lebenden Schweinen nach Deutschland verlegen, da vor Beginn unserer Dreharbeiten in unmittelbarer Nähe ein Fall von Schweinepest aufgetreten war.“
Luschke und Rogov ermitteln zum ersten Mal gemeinsam Ein wenig im Kontrast zu den Existenznöten der Landwirte und Mordermittlungen der Polizei zeigt der Film immer wieder malerische bis mystische Szenen aus dem Oder-Gebiet und dem frostigen Wald. Die teils langen Einstellungen entschleunigen beim Zuschauen.
Das riesige Ermittlungs-Gebiet, der fehlende Tatort, die mangelhafte Spurenlage lassen Rogov nur skeptisch in die Ermittlungen starten. Luschke ist da zupackender: „Wir zwei machen das jetzt!“ In ihrem ersten gemeinsamen Fall müssen die beiden dann herausfinden, wie sie am besten zusammenarbeiten.
Das Publikum kann gut beobachten, wie sie sich da herantasten. Und wird am Ende Zeuge, wie Luschke zu ihrem Kollegen sagt: „Ich lad' Sie jetzt mal auf was Anständiges ein. Ich kann Ihre Salamibrote nicht mehr ertragen.“