Was war nun das Besondere an Wilhelmine Schröder-Devrient? Laut Arno Mungen beispielsweise ihr schauspielerisches Talent. Sie sei eine „unglaubliche Performerin“ gewesen“, so der Referent. Sie habe es geschafft, die Psychologie der jeweiligen Rolle einzufangen, deshalb hätten neben Wagner auch andere Komponisten Rollen für sie geschrieben.
Dazu kommt, dass sie nicht als Sopran oder Mezzosopran bezeichnet wurde, sondern als dramatische, heroische, tragische Sängerin oder doch gleich als „Sängerdarstellerin“.
Wilhelmine Schröder-Devrient, die zwei Mal verheiratet war und vier Kinder hatte, wurde aber auch durch ihre Beteiligung am Dresdner Maiaufstand 1848 bekannt. Mit diesem Engagement habe sie, trotz ihres Titels als sächsische Hofopernsängerin, die Bühne einer, zur damaligen Zeit gerade für eine Frau, verbotenen Öffentlichkeit betreten, sagte Arno Mungen.
Die Motivation sei durchaus politischer Natur gewesen, denn Wilhelmine Schröder-Devrient war auch eine überaus freiheitsliebende Frau. In der Folge wurde sie kurzzeitig verhaftet und habe, genauso wie Richard Wagner, aus Dresden fliehen müssen.
Von Krankheit gezeichnet starb Wilhelmine Schröder-Devrient am 26. Januar 1860 bei ihrer Schwester in Coburg. Die Schwester war zu dieser Zeit als Schauspielerin am Coburger Theater engagiert, in dem auch Wilhelmine Schröder-Devrient bereits 1847 aufgetreten war. An der Gedenktafel, die das Sterbehaus am Glockenberg ziert, hat der Zahn der Zeit schon ein wenig seine Spuren hinterlassen.