Waldershof Alte Hausnamen rücken in den Blick

Symbolisch präsentieren Vertreter der CSU/Wählerbund-Fraktion ein Hausnamen-Schild mit der Aufschrift "Schwankerer" oder "Ankerwirt". Im Markt 37 war das ehemalige Wirtshaus "Zum Goldenen Anker" mit großem Saal bis 1982 ansässig. Seit 1818 ist das Gebäude im Besitz der Familie Spörer. Die erste urkundliche Erwähnung geht auf das Jahr 1610 zurück. Im Bild (von links): zweiter Bürgermeister Mario Rabenbauer, Kerstin Spörer und der CSU-/WB-Fraktionsvorsitzende Maximilian Kastner. Foto: Oswald Zintl

Ob "Schwankerer" oder "Ankerwirt": Schilder sollen in Waldershof zukünftig wieder an möglichst vielen Anwesen auf die althergebrachten Namen verweisen.

 
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Waldershof - Alte Hausnamen sind in der Region Kulturgut und haben eine lange Tradition. Damit diese Hausnamen in Waldershof nicht in Vergessenheit geraten, brachte die Fraktion von CSU und Wählerbund einen Antrag im Stadtrat ein. Bürger sollen die Möglichkeit haben, an ihren Häusern Informationstafeln anzubringen, die auf historisch gewachsene Hausnamen hinweisen. Die Kosten für die Schilder übernimmt die Stadt Waldershof.

In der Begründung führen CSU und Wählerbund an, dass die alten Waldershofer Hausnamen ein Stück gelebte Geschichte sind, aber leider immer weniger Einwohnern bekannt seien. In der Beschlussvorlage für den Stadtrat heißt es: "Damit diese historisch gewachsenen Hausnamen der Nachwelt bekannt werden und erhalten bleiben, will die CSU-/WB-Stadtratsfraktion allen Bürgern die Möglichkeit bieten, dies auch öffentlich zu zeigen."

Den Antrag brachte die CSU-/WB-Fraktion auch im Gedenken an den heuer verstorbenen Stadtratskollegen Werner Spörer ein, dem die Hausnamen in Waldershof ein persönliches Anliegen gewesen seien. Darauf wies Fraktionssprecher Maximilian Kastner hin, der in der Stadtratssitzung am Donnerstagabend den Antrag erläuterte. Man habe drei Angebote eingeholt und schon mal ein Schild anfertigen lassen, das Kastner in der Sitzung auch herumreichte. Er bat darum, einen Aufruf zu starten, damit möglichst viele Waldershofer mitmachen. Auch wies Maximilian Kastner darauf hin, dass bei einer Sammelbestellung der Preis für die Hausnamen-Schilder wohl noch sinken könnte.

Winfried Neubauer, Fraktionssprecher der Freien Wähler, meinte: "Da muss man nicht lange diskutieren." Die Freien Wähler würden den Antrag unterstützen. Allerdings habe ihn der "öffentlichkeitswirksame Antrag" von CSU und Wählerbund etwas verwundert. Zustimmung signalisierte auch SPD-Sprecher Jürgen Ranft. Traditionen seien dazu da, dass man sie lebe. Und 120 Euro für 10 Schilder seien ein unschlagbar günstiger Preis.

Nach dem einstimmigen Beschluss der Stadträte können sich interessierte Hauseigentümer nun an die Stadtverwaltung wenden und sich bei Roswitha Buchwald im Rathaus melden. Auch gibt es auf der Homepage der Stadt (www.waldershof.de) einen Meldebogen, den man mit den nötigen Daten versehen im Rathausbriefkasten einwerfen oder per E-Mail (poststelle@waldershof.de) einreichen kann.

Bürgermeisterin Margit Bayer wies darauf hin, dass das Hausnamen-Projekt nicht aufs Stadtgebiet beschränkt sei, sondern auch für die Waldershofer Ortsteile gelte. Stadtrat Stefan Müller (CSU) regte an, auch auf alte Flurnamen hinzuweisen. Damit die überlieferten Bezeichnungen nicht in Vergessenheit gerieten, sollten Wald- und Flurstücke entsprechend beschildert werden.

Bekanntgegeben hat Bürgermeisterin Margit Bayer am Donnerstag Beschlüsse, die in der Oktober-Sitzung im nichtöffentlichen Teil gefasst wurden. So erfolgte die Vergabe der Beleuchtungsarbeiten am Weg von Waldershof zum Schwimmbad Marktredwitz an die Bayernwerk AG (Gesamtkosten 41 371,21 Euro). Der Auftrag, das Reststück des Weges zu asphaltieren ging an die Firma Markgraf (12 321,90 Euro). Die Beleuchtung war zunächst mit 22 000 Euro kalkuliert worden. Allerdings waren dabei die nötigen Bodenarbeiten nicht berücksichtigt worden.

Zur Erschließung des Gewerbegebiets und der Sanierung der Deponie auf dem ehemaligen Rosenthal-Gelände wurden Aufträge von 34 146,73 und 66 749,24 Euro vergeben. Den Auftrag zur Erneuerung der Asphaltfläche am Bauhof der Stadt Waldershof erhielt die Firma Marktgraf (78 187,31 Euro). Informiert hat Margit Bayer auch über eine Personalangelegenheit: Die Stadt plant die Einstellung eines Bautechnikers/Bauingenieurs.

Einstimmig befürwortet haben die Stadträte den Bauantrag für die Interims-Container-Kinderkrippe beim Kinderhaus Sankt Sebastian. Die Bürgermeisterin war zuversichtlich, dass die Betreuung der Krippenkinder im Container am 2. Januar 2021 starten kann. Christoph Haberkorn, Geschäftsleiter im Rathaus, ging im Verlauf der Sitzung auf die Kosten ein. Der Mietbetrag für zwei Jahre: 132 000 Euro. Bislang waren pro Jahr 55 000 Euro eingeplant, erläuterte Bürgermeisterin Bayer auf Nachfrage. Die Kostensteigerung sei auf einen nötigen Bewegungsraum (Auflage des Kreisjugendamts) zurückzuführen. hd

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