Werner ist am Mückenatlas beteiligt: Bei dem Citizen-Science-Projekt können Bürger durch das Einsenden von Stechmücken helfen, wissenschaftlich verwertbare Daten zu sammeln. Es werden auch Daten zur Asiatischen Tigermücke erhoben, einer aus dem asiatischen Raum eingeschleppten Mückenart, die sich mittlerweile in Deutschland in einigen Regionen etabliert hat.
Tigermücken gelten als flugträge, ihr Aktionsradius betrage nur maximal 300 Meter, sagte Werner. Andere Mücken, wie Überflutungsmücken, können demnach mehrere Kilometer weit fliegen. Wenn die Asiatische Tigermücke in ihrem Radius keine Möglichkeit zur Eiablage findet, sei es beim Erkennen einer Population noch möglich, sie zu bekämpfen. Deshalb sei das Einsenden der Mücken so wichtig.
Tigermücken - "fiese, kleine, aggressive Stecher"
Die schwarz-weiß-gezeichnete Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) kann verschiedene Krankheitserreger wie Dengue-, Chikungunya- und Zika-Viren übertragen. Diese Erreger sind jedoch in Deutschland bisher nicht von den Mücken übertragen worden. Doch alleine schon die Stiche der Tigermücken sind unangenehm: Es handele sich um "fiese, kleine, aggressive Stecher", sagte Werner.
Auch wenn Mücken viele Menschen nerven - die Insekten und ihre Larven sind ein wichtiger Teil des Nahrungsnetzes, etwa für Singvögel, wie der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) betont. Spinnen, Fische, Amphibien und Libellen sind demnach ebenfalls auf das Vorkommen von Mücken angewiesen. Ein Verschwinden von Mücken aus dem Ökosystem hätte für eine Vielzahl von Tieren gravierende Folgen.