Was kostet ein Winter? Eisbahn startet mit Verspätung

Gabriele Fölsche

Die Stadt Kulmbach leistet sich die Eisbahn-Saison in der Energiekrise ganz bewusst – trotz eines Verlusts von rund 350 000 Euro in der Saison.

 
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Die Energiekrise hatte den Werkausschuss der Stadtwerke bewogen, für einen verkürzten Saisonbetrieb zu stimmen. So öffnet die Eisbahn heuer erst am Freitag, mit Beginn der Weihnachtsferien und nicht wie in den vergangenen Jahren bereits Anfang November. Los geht es um 14 Uhr. Bis zum Ende der Faschingsferien bleibt die Freizeiteinrichtung geöffnet.

Oberbürgermeister Ingo Lehmann sagte bei einer Pressekonferenz am Dienstagmittag, dass er sich freue, dass man den Kindern und Jugendlichen trotz Krise etwas Schönes anbieten könne. Eine Grundlage für die Entscheidung zum Start im Dezember sei die kalte Witterung gewesen und der damit verbundene geringere Energieaufwand für den Aufbau der Eisschicht sowie den Betrieb. „Neben dem Hallenbad ist die Bahn eine weitere attraktive Möglichkeit zur Freizeitgestaltung im Winter “, sagte das Stadtoberhaupt.

Von der Eisbahn würden die Bürger des gesamten Landkreises profitieren: „Die Kosten bleiben aber an der Stadt hängen“, sagte Lehmann. Dies untermauerte der Werksleiter der Stadtwerke, Stephan Pröschold, mit Zahlen: „Die Kunsteisbahn schreibt jährlich einen Verlust von 350 000 Euro. Das heißt, dass wir bei etwa rund 20 000 Besuchern während der Saison pro Gast 17,50 Euro drauflegen.“

Pröschold bedankte sich in diesen Zusammenhang bei den Kunden, die die Stadtwerke als Energieversorger nutzen: „So können wir ein bisschen Geld verdienen, dieses dann eins zu eins in den Unterhalt der Freizeitrichtungen fließt.“

Schon die Vorbereitungen auf die Eröffnung kostete 40 000 Euro. Nach der Sommerpause müssen Reinigungs- und Wartungsarbeiten auf der Fläche, aber auch an der gesamten technischen Ausrüstung wie Eis- und Kältemaschine durchgeführt werden.

Die Schlittschuhfahrer müssen auf eine Neuerung einstellen. „Wir kehren zu den unterbrochenen Laufzeiten zurück“, erläuterte Stephan Pröschold. Das bedeutet konkret, dass nach einer Laufzeit von eineinhalb Stunden eine Pause von einer halben Stunde folgt, in der die Fläche wieder neu aufbereitet wird. Man wolle möglichst energieeffizient durch die Saison kommen.

An jedem Freitag gibt es erneut von 18 bis 19.30 Uhr einen Disco-Abend – immer mit den neusten Hits über die Lautsprecheranlage. Die Familie Nikolov und Team versorgt die Besucher mit Getränken und Speisen. Zudem stehen insgesamt 140 Paar Leihschlittschuhe bereit.

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