Emmi Zeulner sprach sich dabei für individuelle Lösungen aus. Statt eines fixierten Stichtages sollte es einen generationengerechten Übergang geben. „Wir werben in Berlin für eine entsprechende Initiative“, versprach sie. Der Umbau in der Struktur müsse massiv unterstützt werden. Zuvor hatte auch Behördenleiter Weber für Übergangslösungen plädiert.
Von den 147 Milchviehhaltern im Landkreis Lichtenfels hätte über die Hälfte weniger als 20 Kühe. Dabei könne man sicher davon ausgehen, dass es bei diesen kleinen Landwirten noch überall Anbindehaltung gibt. Nur 36 von den 147 Milchviehhaltern hätten mehr als 50 Kühe im Stall, der dann wohl ziemlich sicher ein Laufstall ist.
Landwirt Bernhard Hofmann äußerte große Sorgen, was den Nachwuchs angeht. Hofnachfolger würden die Lust am Beruf verlieren, wenn sie keinerlei Wertschätzung mehr erfahren. „Immer steht die Landwirtschaft im Kreuzfeuer der Kritik, Vielflieger und Kreuzfahrer bleiben dagegen außen vor“, sagte er.
Einig war man sich darin, dass der Landwirt wieder einen ordentlichen Preis für sein Produkt bekommen muss. In Sachen Selbstbewusstsein des Berufsstandes sei aber schon noch Luft nach oben, so Emmi Zeulner.
„Wir wissen um die Leistung, die erbracht wird“, sagte sie. „Unser Kernanliegen sollte deshalb die Wertschätzung der Bauern sein“, meint Jonas Geissler. Landwirte dürften nicht länger unter Generalverdacht gestellt werden.