Landkreis Bayreuth Auto stößt mit Zug zusammen

Viel wurde in den vergangenen Monaten über den alten Bahnübergang in Weidenberg diskutiert – jetzt hat es dort wirklich gekracht. Am Mittwochnachmittag (14. April 2021) hat ein Agilis-Zug, der auf dem Weg nach Bayreuth und weiter nach Weiden unterwegs war, einen BMW mitgenommen, der auf die Gleise gefahren ist. Der 37 Jahre alte tschechische Fahrer wurde mittelschwer am Kopf verletzt.

 
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Die Mitteilung des Unfalls ging um 16.30 Uhr bei der Polizei Bayreuth-Land ein. Der Triebwagen, der wenige Meter zuvor im Bahnhof Weidenberg anfuhr, fuhr etwa 20 Stundenkilometer schnell, als es das in Schrittgeschwindigkeit fahrende Auto erfasste. „Der Fahrer, der im Landkreis Bayreuth arbeitet, hat vermutlich das Rotlicht übersehen“, sagt Christoph Bönisch, stellvertretender Dienstgruppenleiter bei der Polizeiinspektion Bayreuth-Land, im Kurier-Gespräch.
 

Zwar könne man einen Defekt noch nicht ausschließen. Es lägen aber keinerlei Anzeichen vor, dass die störungsanfällige Ampelanlage nicht funktioniert habe. Denn sie ist berüchtigt. Wie berichtet, hörte das Rotlicht in den vergangenen Monaten mehrfach entweder nicht mehr auf zu blinken oder funktionierte gar nicht. Teilweise musste die Polizei den Verkehr regeln. Anwohner wiesen immer wieder auf die Gefahr des Übergangs hin, was die Diskussion über eine Schrankenanlage neu aufflammen ließ. Die zuständige Deutsche Regionaleisenbahn (DRE) sagte jedoch zum Kurier, dass eine neue Anlage erst mittelfristig im Zuge des Neubaus der gesamten Kreuzung realisiert werden könne.
 

Zurück zum Unfall am Mittwochnachmittag: Der BMW wurde nach dem Zusammenstoß etwa 20 Meter weit mitgeschleift, ehe er im Gleisbett liegen blieb. Mit der Hilfe von Ersthelfern konnte der Fahrer sein Auto verlassen und stand danach laut Polizei sicher auf seinen Beinen. „Er war jederzeit ansprechbar“, sagt Bönisch. Ein angeforderter Rettungshubschrauber flog ohne Patient wieder davon. Der Mann wurde mit dem Krankenwagen ins Klinikum Bayreuth gebracht. Der Zugführer und eine Frau – der einzige Fahrgast – blieben unverletzt.
 

Laut Polizei schätzte das Unternehmen Agilis die Schadenshöhe am Zug auf einen mittleren fünfstelligen Betrag. Etwa 100 bis 150 Liter Diesel sind ausgelaufen. „Die Restmenge im Zug wurde von der Feuerwehr abgepumpt“, berichtet Polizist Bönisch. Auch das Wasserwirtschaftsamt war vor Ort. Die Bahnstrecke war um 19 Uhr noch gesperrt. „Und das wird auch noch einige Zeit dauern“, sagte Bönisch. 

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