Weihnacht Schönbrunn Ein echtes Klangerlebnis

Jürgen Henkel
Der Katharinenchor brillierte unter der Leitung von Markus Hoffmann und ließ den Zauber der Weihnacht erklingen. Foto: Jürgen Henkel

Nach der Corona-Pause sorgt das vom Rotary Hilfswerk Fichtelgebirge organisierte Konzert für eine volle Kirche und viel Weihnachtsstimmung. Der Erlös ist für „Hilfe für Nachbarn“ bestimmt.

 
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Draußen war es bitter kalt mit viel Eis und Schnee, in der Schönbrunner Kirche Sankt Peter konnten indes die Darbietungen von Philipp Riedel am Klavier, der Sopranistin Corinna Simon und dem Katharinenchor Wunsiedel unter der Leitung von Markus Hoffmann Herz und Seele erwärmen. Unterstützt wurden die Musiker von Sonnja Helfrecht-Riedel, die feine poetische Texte zum Fest der Feste rezitierte.

Im Rahmen der „Schönbrunner Weihnacht 2022“, die heuer erstmals nach der Corona-Zwangspause wieder stattfinden konnte, boten die Sängerinnen und Sänger ein ganz beachtlich breites Spektrum an traditionellen und auch modernen und neuen Weihnachtsliedern, die den Zauber der Weihnacht in dem wunderschönen Kirchenraum erklingen ließen.

Breites Spektrum

Der Präsident des Rotary Clubs Fichtelgebirge, Otto Max Schaefer, freute sich in seiner Begrüßung, dass die vom Rotary Hilfswerk Fichtelgebirge organisierte Schönbrunner Weihnacht nach zwei Jahren Pause erstmals wieder stattfinden könne. Er betonte: „An Weihnachten können wir alle etwas weitergeben an andere. Heute gilt es besonders, die Erwartungen aus der Vergangenheit und die Gegenwart neu wieder zusammenzubringen. Und so spiegelt die Musik heute auch ein breites Spektrum.“ Er kündigte an, dass der Reinerlös des Konzerts für die Aktion „Hilfe für Nachbarn“ bestimmt sei. Und so ergänzten sich der wohltätige Zweck und die perfekt inszenierten und einstudierten künstlerischen Darbietungen auf eine harmonische Weise.

Etliche Gesangsstücke, die Corinna Simon mit ihrem strahlenden, präzisen wie raumfüllenden und gleichzeitig ausdrucksstarken und warmherzigen Sopran interpretierte, hat Philipp Riedel selbst komponiert, der auch am E-Piano die Sängerin begleitete. Es waren immer feine, manchmal elegante, gelegentlich sogar in sanften Swing hinübergleitende Weihnachtsimpressionen, die Simon hier wiedergab.

Weiße Weihenacht

Zu den ausdrucksstarken Vertonungen zählten Texte von Joseph von Eichendorff, Clemens Brentano und Hermann Hesse, und sogar von Thomas Mann, bei dem man so feine Verse zur „weißen Weihenacht“ angesichts seiner Romane und mancher ironischen wie süffisanten Erzählungen gar nicht ohne weiteres erwartet. Philipp Riedel gießt solche Texte in wunderbare Takte, die Corinna Simon dann in schwebend engelsgleichem Gesang wiedergab. Weich, gefühlvoll und seelentief begleitete Riedel die Sopranistin am E-Piano und setzte leise wie lautere Töne sehr gezielt sinnlich und besinnlich ein. Besonders eindrucksvoll hier das etwas modernisierte „Ich steh an deiner Krippen hier“, bei dem Riedel selbst mit der Sopranistin in einen gesanglichen Dialog trat.

Auch der Katharinenchor Wunsiedel unter der temperamentvollen Leitung von Markus Hoffmann sorgte für Begeisterung im zahlreichen Publikum, darunter Landrat Peter Berek als Schirmherr der Aktion. Ob bei Stücken wie „Licht der Liebe“, „In der Nacht von Bethlehem“ oder dem beliebten „Maria durch ein Dornwald ging“, aber auch bei englischen Klassikern wie „O little town of Bethlehem“ und „Deck the Hall“ überzeugte der 14-köpfige Chor durch sehr präzise Intonation und Artikulation und gleichzeitig einen sehr harmonischen Klangkörper und schwungvolle Interpretation.

Glanzpunkte

Sonnja Helfrecht-Riedel wiederum setzte mit ihren hoch professionellen Rezitationen bekannter und weniger bekannter Texte zu Winter und Weihnacht weitere Glanzpunkte bei dieser Neuauflage der Schönbrunner Weihnacht. Hier waren Texte unter anderem von Heinrich Hoffmann von Fallersleben, den Gebrüdern Grimm und Theodor Storm zu hören.

Nach einem gemeinsamen „O du fröhliche“ und Dankworten an die Ausführenden ging das rund 75 Minuten dauernde Konzert zu Ende. Hier gab es dann auch „echten“ Applaus, klingelten doch vorher jeweils nur kleine Porzellanglöckchen nach den einzelnen Darbietungen.

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