Wenn’s läuft, dann läuft’s Selb baut seine Siegesserie aus

Die Wölfe lassen sich auch vom Tabellenzweiten aus Kaufbeuren nicht stoppen. Trainer Sergej Waßmiller spricht von einem „wunderschönen Eishockeyabend“.

 
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Wenn’s läuft, dann läuft’s: In einer packenden, hart umkämpften, aber auch angenehm fairen Partie behielten die Selber Wölfe erneut in der Verlängerung die Oberhand – und feierten nach einem wahren Kraftakt und dem 3:2 (1:1, 1:0, 0:1, 1:0) gegen den Tabellenzweiten ESV Kaufbeuren ihren fünften Sieg in Serie. „Das war ein wunderschöner Eishockeyabend“, sagte Trainer Sergej Waßmiller, der beiden Teams seinen Respekt zollte. Die Begegnung sei Werbung gewesen für das Eishockey und habe „viel Spaß gemacht.“ Mit nun 13 Punkten aus den vergangenen fünf Partien rücken die Playoff-Plätze immer näher für die Wölfe, die am Sonntag (18.30 Uhr) mit ganz breiter Brust bei den Heilbronner Falken antreten können.

Die ersten 20 Minuten verliefen am Freitagabend sehr ausgeglichen. Beide Mannschaften legten großen Wert auf die Defensive, gingen aber auch ein hohes Tempo. Vor wieder nur 1185 Zuschauern – dieses Mal wohl auch den winterlichen Straßenverhältnissen geschuldet – dauerte es keine eineinhalb Minuten bis zur ersten Strafzeit für die Wölfe, die einen Mann mehr auf dem Eis hatten. Die Gäste, mit 30 Prozent Überzahlquote auf Platz drei dieser DEL2-Statistik, fanden aber auch gegen vier Selber kein Durchkommen. Kaufbeuren, das unter anderem auf Torwart Fießinger (krank) und weiter auch auf Topscorer Lammers (verletzt) verzichten musste, hatten in der Folge leichte Vorteile zu verzeichnen. Die stärkste Phase der Hausherren kam nach etwas mehr als zehn Minuten. Und die kurze Druckphase nutzte Hammerbauer nach einer feinen Einzelleistung und einem trockenen Schuss in den Winkel prompt zur Führung (14.). Die hatte aber nicht lange Bestand. Nach einem sehr kleinlichen Pfiff und einer Strafe gegen die Wölfe verteidigten die Hausherren zunächst stark, eine kleine Unachtsamkeit nutzte Oswald dann doch zum Ausgleich. Mit diesem 1:1 ging es auch in die erste Pause.

Den besseren Start in den Mittelabschnitt erwischten die Wölfe, die durch Vantuch zu einer dicken Möglichkeit kamen und anschließend erstmals in Überzahl gieren konnten. Zählbaren Erfolg brachte aber erst das zweite Selber Powerplay in der 29. Minute. Da dauerte es gerade einmal acht Sekunden, bis Miglio zur erneuten Wölfe-Führung traf. Dann aber übernahm der Tabellenzweite das Kommando. Selb hatte Probleme sich zu befreien, stand lange Zeit unter Druck – aber weiter auch gut in der Defensive. Und was aufs Tor kam, war eine Beute von Bitzer, dem einmal die Latte zur Seite stand und der einmal mit Hilfe seiner Maske den Ausgleich verhinderte. Erst in der Schlussphase der zweiten 20 Minuten meldeten sich die Wölfe selbst wieder vermehrt im Angriff zu Wort

Im Schlussabschnitt kamen die Wölfe in einer weiter höchst unterhaltsamen und temporeichen Partie zu guten Möglichkeiten durch Miglio, Kruminsch und Naumann, das Tor fiel aber auf der anderen Seite. Gegen den gewaltigen Schlagschuss von Echtler war selbst Bitzer machtlos (48.). In der Folge präsentierten sich beide Teams weiter kampfstark und einsatzfreudig, ein weiterer – auf beiden Seiten möglicher – Treffer wollte aber nicht mehr gelingen. Erneut ging es in der Netzsch-Arena in die Verlängerung. Und wieder waren es die Wölfe, die sich – dieses Mal schon nach 19 Sekunden – den Zusatzpunkt sicherten. Nach Vantuchs Bullygewinn donnerte Trska die Scheibe unhaltbar in die Maschen. Die knapp 1200 Fans feierten begeistert ihre Mannschaft.

Selber Wölfe: Bitzer (Weidekamp) – Trska, Lavallée Reddick, Kania, Flade, Fern, Silbermann – Miglio, Kruminsch, Naumann, Schwamberger, Vantuch, McNeill, Hlozek, Hammerbauer, Deeg, Woltmann, Noack, Melnikow.

Schiedsrichter: Haupt, Polaczek. – Zuschauer: 1185. – Tore: 14. Min. 1:0 Hammerbauer (Trska), 17. Min. 1:1 Oswald (5-4), 29. Min. 2:1 Miglio (Vantuch, Trska; 5-4), 48. Min. 2:2 (Echtler), 61. Min. 3:2 Trska (Vantuch; 3-3). – Strafminuten: Selb 4, Kaufbeuren 4.

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