Wirbel um Sau Putin Sogar Kabarettist Ringlstetter sucht Namen für Keiler

Hannes  Ringlstetter schlägt vor, die Sau Putin künftig  Schrö­der  zu nennen. Eckard Mickisch vom Wildpark Mehlmeisel möchte das Tier  umtaufen.

 
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Dieser armen Sau wollen viele helfen: Die Resonanz auf die Suche nach einem neuen Namen für das Wildschwein Putin aus Mehlmeisel ist riesig. Aufgrund des russischen Überfalls auf die Ukraine will Wildpark-Besitzer Eckard Mickisch sein Tier umbenennen. Also ruft der Parkchef auf seiner Homepage dazu auf, sich „an der ersten Namensänderung in der Geschichte des Wildparks“ zu beteiligen. Demjenigen, dessen Vorschlag angenommen wird, winke ein Tag als Begleitung der Tierpfleger hinter den Kulissen.

Saumäßig gute Vorschläge:

Nun hat sogar der bekannte bayerische Kabarettist Hannes Ringlstetter in seiner Fernsehshow witzige Namens-Vorschläge für den Keiler in Mehlmeisel präsentiert:

- Eberhofer

- Schweinsteiger

- Gerhard Schröder

- Meister Eber

- Keiler Minogue

Wenig anfreunden konnte sich Show-Chef Hannes Ringlstetter allerdings mit den Ideen seiner Co-Moderatorin Carolin Matzko: „Weil es eine männliche Sau ist, einfach Hannes“. Mit einem entschiedenen „Nein“ schmetterte der Entertainer diesen Vorschlag ab, bevor er Carolin Matzko für ihren zweiten Vorschlag „Ringelschwänzchen“ mit tadelnden Blicken abstrafte.

„Gibt auch Gas von sich“

Publikums-Liebling war bei der Studio-Abstimmung per „Applausometer“ der Vorschlag Gerhard Schröder. „Also nur Schröder finde ich geil – für so a’ Sau“, kommentierte Ringlstetter, grunzte begeistert und fügte hinzu: „Die (Sau) gibt auch Gas von sich – Bavaria Stream two, so mach’ mers’s.“

Mickisch will Schröder nicht

Wie gefällt Eckhard Mickisch Hannes Ringlstetters Idee? Er selbst habe zwar gar keine Zeit zum Fernsehen, sagt der Wildpark-Betreiber, aber den BR-Beitrag bekam er „von mehreren Seiten“ zugeschickt. Allerdings haue das mit Gerhard Schröder nicht hin. „Diesen Namen will ich bei uns da droben im Wald nicht hören. Denn ich ändere ja gerade den Namen Putin, weil ich keinen Dreck am Stecken haben will.“

Rehbock heißt so

Unglücklicherweise heiße außerdem schon ein weißer Rehbock in Mehlmeisel Herr Schröder. Das sei zufällig vor Jahren entstanden, „weil das so ein schöner Name ist“, erzählt Mickisch.

Wie gefällt ihm der zweitbeliebteste Vorschlag aus Ringlstetters Sendung, Keiler Minogue? „Ich kenne diese Dame (Kylie Minogue) zwar nicht, aber es soll ja eine Bekanntheit sein“, sagt Mickisch und räumt ein: „Es ist schon ein lustiger Name.“

Demokratisch soll es sein

Da jedoch sehr viele Leute dem Aufruf auf der Wildpark-Homepage folgten, soll es eine demokratische Abstimmung geben. Allerdings werde er mit seinem Team eine Vorauswahl treffen – schließlich müssten sie täglich mit dem neuen Namen umgehen, erklärt Mickisch. In dieser Vorauswahl würden selbstverständlich auch die Vorschläge aus der Late-Night-Show berücksichtigt.

„Beide Eier in der Hose“

„Ich will Einfluss auf die Vorauswahl nehmen, um niemanden auf dem Schlips zu treten“, betont der Tierpark-Chef. Verunglimpfungen wie „Bähbock“ statt Baerbock schieden aus, außerdem alles Politische, weil er damit schlechte Erfahrungen gemacht habe, sagt Mickisch. Etliche Leute plädierten dafür, den Keiler wie den Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko zu nennen. Das sei zwar passend, weil „beide Eier in der Hose haben“. Aber man wisse ja nie. „Sollte Klitschko etwas zustoßen, würde unser Keiler heißen wie ein Verstorbener.“ Diese Bedenken hat Mickisch auch bei dem zweiten öfter genannten Vorschlag, dem Tier den Namen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu geben.

Russische Klänge willkommen

Trotz allem sei nicht zu vergessen, dass das russische Volk nichts dafür könne, dass sein Präsident auf Kriegspfaden wandle. Also wären Namen wie Igor oder Frederic, die sich auch unter den Einsendungen finden, durchaus passend, findet Mickisch. Da der Keiler russischer Abstammung sei, hatte Mickisch ihn nach dem russischen Präsidenten getauft, als das Tier fast genau vor drei Jahren in das oberfränkische Schwarzwildgehege eingezogen war.

„Keine Sau verdient diesen Namen“

Das Wildschwein Putin, das heute fast 200 Kilo auf die Waage bringe, entwickelte sich in Mehlmeisel zu einem sozial verträglichen und umgänglichen Keiler, heißt es auf der Wildpark-Homepage. Deshalb liefen seinem Besitzer jetzt eiskalte Schauer über den Rücken, wenn bei den täglichen Führungen die „Schweinebande“ samt Putin namentlich vorgestellt werde: „Mickisch kam zu dem Entschluss, dass keine Sau den Namen dieses unmenschlichen Widerlings verdient hat.“

Putin hat andere Sorgen

Ganz andere Sorgen als sein Besitzer hat übrigens Keiler Putin: Dem Medienliebling ist grunzegal, wie er heißt. „Momentan ist Schweinehochzeit: Der Putin ist nun hinter den Mädels her“, erklärt Mickisch

Jeder kann mitmachen

Wer mit Ringlstetter und Co. in Konkurrenz treten will, kann seine Namens-Vorschläge für den Keiler noch bis zum 31. März an den Wildpark mailen: info@waldhaus-mehlmeisel.de.

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