Kamenz - Mit wehenden Fahnen wollte Jürgen Ruhland nie untergehen. Zu DDR-Zeiten war er als Werkleiter im VEB Bandtex unter anderem für Schnittbänder, Hosenträger und Taschentücher zuständig. Bandtex fertigte auch exklusiv Fahnen und hatte damit reichlich zu tun. Denn im Staat der Arbeiter und Bauern gehörten sie geradezu zum Alltag und nicht nur ins Fußballstadion. "Eine rote Fahne war einfach, die musste nur genäht werden", erinnert sich der 60-Jährige. Die DDR-Fahne mit Hammer, Zirkel und Ährenkranz als Emblem erforderte dagegen schon ein paar Arbeitsgänge mehr.