Stammbach - Die Raiffeisenbank Hochfranken West eG schließt zum 31. März dieses Jahres ihre Geschäftsstellen in Döbra, Döhlau und Schauenstein. Das gab das Kreditinstitut mit Hauptsitz in Stammbach im Landkreis Hof am Dienstag in einer Mitteilung bekannt. Schauensteins Bürgermeister Peter Geiser beklagte mangelnde Kommunikation durch den Bankvorstand. Die Stadt Schauenstein und die treuen Kunden seien "einfach vor vollendete Tatsachen gestellt und sozusagen ins kalte Wasser geworfen" worden, teilte er der Frankenpost mit. Für die Stadt und ihre Bürger gehe ein wichtiger Standortfaktor verloren. Außerdem bedeute der Schritt "eine weitere Erschwernis im alltäglichen Leben, besonders für unsere Senioren, die auf ein ortsansässiges Geldinstitut angewiesen sind". Auch für Döbra und Döhlau werde die Entscheidung der Raiffeisenbank "ein herber Schlag sein", zeigte sich der Bürgermeister überzeugt. Klaus Hartwich, Vorstandsmitglied der Raiffeisenbank Hochfranken West, erklärte in einem Presseschreiben, das Bankgeschäft sei seit einigen Jahren einem großen Wandel ausgesetzt. Steigende Kosten durch die zunehmende Regulatorik verbunden mit rückläufigen Erlösen aufgrund der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) belasten ihm zufolge die Ertragskraft der Genossenschaftsbanken und Sparkassen. Die Raiffeisenbank Hochfranken West könne sich diesen Einflüssen nicht entziehen. Hartwichs Vorstandskollege Jürgen Wiesel sagte, Kunden nutzten immer stärker elektronische Bankdienstleistungen. Deshalb - und wegen der rückläufigen Bevölkerungsentwicklung - sei das Serviceangebot in den Geschäftsstellen deutlich weniger in Anspruch genommen worden. "Mit unserer Online-Geschäftsstelle haben wir uns den veränderten Kundenansprüchen bereits frühzeitig angenommen. Die Optimierung der Filialstruktur ist eine konsequente Fortführung unseres Handelns", wird Wiesel zitiert.