Wochenmarkt Hof Ranger treten zusammen auf

Manfred Köhler
Gruppenbild mit Schwarzstorch und Luchs: Die Frankenwald-Ranger Ines Gareis (links) und Jan van der Sant und die Fichtelgebirgs-Rangerin Isabell Niclas gaben auf dem Hofer Wochenmarkt erstmals gemeinsam Auskunft über ihre Arbeit Foto: /Köhler

Auf dem Hofer Wochenmarkt treten die Naturpark-Ranger aus dem Frankenwald und dem Fichtelgebirge gemeinsam auf. Borkenkäfer und Wolf stehen im Mittelpunkt des Interesses. Die Ranger bekommen aber auch Befremdliches zu hören.

 
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Die Naturpark-Ranger aus dem Frankenwald und dem Fichtelgebirge waren am Samstag erstmals gemeinsam auf dem Hofer Wochenmarkt vertreten. Geplant war ein großer Auftritt mit Live-Musik und umfangreichem Programm. „Nur leider hat uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht“, sagt Frankenwald-Rangerin Ines Gareis. Doch auch ohne Musik und sonstige Einlagen sei der Stand sehr gut angenommen worden: „Es war eigentlich ständig was los bei uns.“

Ein Grund für das Interesse war die Liebe der Menschen aus Hof und Umland zur Natur in Fichtelgebirge und Frankenwald. „Ich wandere gerne und finde gut, was die Ranger machen“, sagt beispielsweise Karin Meier, eine Besucherin. Einige Sorge bereite ihr allerdings die Borkenkäfer-Situation. „Das hat viele unserer Besucher beschäftigt“, bestätigt Fichtelgebirgs-Rangerin Isabell Niclas. Der Naturraum verändere sich durch den Schädling teils radikal, was die Menschen verunsichere. Aber man müsse auch die Chancen sehen: „Statt der bisherigen Fichten-Monokulturen kann jetzt ein bunter, gemischter Zukunftswald entstehen.“

Auch kritische Sichtweisen auf Veränderungen in der Tierwelt wurden an die Ranger herangetragen: „Manche machen sich Gedanken wegen der Rückkehr des Wolfes und wollten bei uns ihre Sorgen loswerden“, hat Isabell Niclas erlebt. So ganz könne man solche Bedenken natürlich nicht zerstreuen. Aber es sei wichtig, darauf hinzuweisen, dass man in Frankenwald und Fichtelgebirge weiterhin ohne Angst unterwegs sein könne – im Vergleich zu anderen Ländern, in denen man zum Beispiel ständig wegen giftiger Tiere aufpassen müsse.

Auch mit uneinsichtigen Besuchern bekamen es die Ranger zu tun. Ein Mann wollte sich partout nicht damit abfinden, dass man in manchen Bereichen der Naturparks die Wege nicht verlassen darf, weil dort die Tierwelt unter besonderem Schutz steht. Es sei spannend, solche Diskussionen zu führen, sagte Isabell Niclas. Man wolle ein Bewusstsein dafür vermitteln, dass der Mensch in der Natur eben nicht über allem stehe, dass Freiheit ihre Grenzen habe und man auch Rücksicht auf die Tier- und Pflanzenwelt nehmen müsse.

Zusammenhänge in der Natur vermittelten die Ranger an ihrem Stand auch den kleinen Besuchern. So konnten die Kinder Insektenhotels basteln und heimische Vögel kennenlernen. Dabei zeigte sich, dass manche auch schon eine Menge wussten – wie Charlotte, die fast alle Fragen über den Fuchs beantworten konnte und die demnächst in der Schule ein Referat über den Igel halten wird.

Kinder wie hier Charlotte konnten am Stand der Ranger Insektenhotels basteln und die heimische Vogelwelt kennenlernen.

Nach dem trotz Dauerregens erfolgreichen gemeinsamen Auftakt auf dem Hofer Wochenmarkt wollen die Ranger nun auch künftig zusammenarbeiten. Denkbar wäre unter anderem, den Stand auf dem Markt künftig regelmäßig aufzuschlagen und damit eine Plattform für Natur und Tourismus zu bieten. Das sieht auch Klaus-Jochen Weidner von den Fachbereichen Wirtschaftsförderung und Tourismus der Stadt Hof so. Sein Anliegen, das Hofer Land touristisch nach außen zu vertreten, verfolgt er unter anderem als zweiter Vorsitzender des Vereins Saaleradweg – und er war es auch, der zusammen mit Martina Martin, Chefin der Tourist-Information Hof, die Idee für den Wochenmarktstand der Ranger entwickelt hat. Es gehe darum, „die Destinationen Frankenwald und Fichtelgebirge, die sich genau in Hof treffen, bekannter zu machen“, erklärt Weidner bei einem Besuch am Ranger-Stand. Der Hofer Wochenmarkt, der unter anderem mit seinen kleinen handgemachten Angeboten die Besucher aus nah und fern anziehe, sei dafür ideal.

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