Spiel der Wölfe fällt aus 18. Anlauf wird vertagt

Nachdenklich: Lars Reuß (links) wartet mit den Wölfen seit 28. Dezember 2021 und 17 Spielen auf den siebten Saisonsieg. Neuzugang Amadeus Egger (rechts) hat mit dem VER erst zwei Niederlagen auf dem Buckel. Foto: Jan Huebner

Das für diesen Dienstag angesetzte DEL2-Spiel der Selber Wölfe gegen die Tölzer Löwen findet nicht statt. Die Oberbayern bringen noch kein spielfähiges Team auf die Beine.

 
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Selb - Manchmal würde Herbert Hohenberger wohl am liebsten selbst noch mit auf dem Eis stehen. Der 53-jährige Trainer des VER Selb, der in seiner aktiven Profikarriere in knapp 1400 Spielen als Verteidiger 315 Tore erzielte, 707 Assists für sich verbuchte und stattliche 2514 Strafminuten sammelte, musste am Sonntag wieder einmal hilflos von der Bande aus zusehen, wie seine Mannschaft beim 1:3 gegen die Heilbronner Falken den möglichen ersten Sieg im Jahr 2022 quasi herschenkte. „Wir haben uns im ersten Drittel wieder zwei individuelle Fehler erlaubt, die sofort zu Gegentoren geführt haben. Und vorne kann ich halt leider selbst kein Tor schießen. Aber ich war schon froh, dass wir zu so vielen Chancen kamen“, sagte Hohenberger nach der 17. Niederlage in Folge.

Endlich wieder einmal einen Sieg zu feiern, würde zwar an der Tabellensituation nichts mehr ändern, wäre aber für die Moral der Wölfe-Spieler so enorm wichtig in der laufenden Vorbereitung auf die am 16. März startenden Playdowns, in denen alles besser werden soll. Wie, das wissen aktuell wohl die meisten VER-Fans noch nicht. Zwar kehren nach und nach die zuletzt an Corona erkrankten und auch einige verletzte Spieler wieder zurück, von den angekündigten Neuzugängen, die das Team in den entscheidenden Wochen im Kampf gegen den Abstieg verstärken sollen, ist aber weit und breit noch nichts in Sicht. „Wir versuchen alles und telefonieren den ganzen Tag“, erklärte Hohenberger am Sonntag bei der Pressekonferenz. Ein Auge wirft der VER-Coach auch auf ausländische Ligen, die ihre Hauptrunden demnächst beenden. „Es kann sein, dass dann einer frei wird und reinpasst. Der muss aber auch zu uns wollen.“

In der DEL2 sollte das Selber „Schaulaufen“ durch die Hauptrunde schon an diesem Dienstag weitergehen. Zu Gast in der Netzsch-Arena wären die Tölzer Löwen gewesen, die zuletzt wegen Corona-Fällen und Quarantänemaßnahmen drei Partien absagen mussten, mittlerweile auf den elften Tabellenplatz zurückgefallen sind und nach aktuellem Stand in der ersten Playdown-Runde auf die Wölfe treffen würden. Dass sich die von Covid-19 betroffenen Löwen-Spieler schon für diesen Dienstag freitesten lassen und gleich aufs Eis wollten, hielt Herbert Hohenberger für fahrlässig. „Ich weiß nicht, wie die das mit dem Return-to-Hockey machen. Aber vielleicht gibt es ja in Bad Tölz ein Zauberwasser.“ Nein, gibt es nicht. Am Montagabend kam doch noch die Nachricht, dass die Löwen keine spielfähige Mannschaft auf die Beine bringen. Das Spiel wird verlegt auf den 7. März.

Bei den Wölfen selbst hat Richard Gelke am Montag den Return-to-Hockey-Test absolviert. Der 29-Jährige wäre am Dienstag nach über drei Wochen in den Kader zurückgekehrt. Noch nicht soweit ist Nikita Naumann nach seiner Corona-Infektion. Ben Böhringer arbeitet nach einer Fußverletzung schon wieder an seinem Comeback. Ob es bereits für Donnerstag reicht – dann sind die Selber in Ravensburg zu Gast – ist fraglich. Aber vielleicht für den heißen und stressigen Hauptrunden-Endspurt. Nach dem kommenden, spielfreien Wochenende warten auf die Wölfe ab nächsten Montag bis zum 7. März noch acht Spiele binnen 15 Tagen.

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