Wunsiedel Bergwacht rettet Hund vor Absturz

Matthias Grünler
Nachdem der Terrier Oscar aus seiner gefährlichen Lage befreit worden war, übergab Rico Lanzendörfer von der Bergwacht Wunsiedel das Tier an die glücklichen Besitzer. Foto: Bergwacht Wunsiedel

Männern der Bergwacht Wunsiedel gelingt eine ungewöhnliche Rettung. Sie bewahren den Terrier Oscar vor einem schlimmen Sturz und holen ihn zurück auf sicheren Boden.

 
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Wunsiedel - Zu einer nicht alltäglichen Rettungsaktion ist am Dienstag die Bergwacht Wunsiedel gerufen worden. Am späten Nachmittag löste die Integrierte Leitstelle (ILS) Hochfranken Alarm aus, weil ein kleiner Hund im Felsenlabyrinth in eine Felsspalte gerutscht war.

Anleinen

Nachtrag zur Rettung eines Hundes im Felsenlabyrinth: Das Felsenlabyrinth weist die Besucher darauf hin, ihre Hunde anzuleinen.

Schnell erreichten die sieben Einsatzkräfte der Bergwacht die Unglückstelle am Alten Schloss, und den Helfern war klar, dass sie hier vor einer ganz besonderen Herausforderung standen. Der Terrier Oscar war abgerutscht und saß auf einem kleinen Felsvorsprung, etwa fünf Meter unterhalb des Weges und direkt oberhalb einer etwa 15 Meter hohen Abrisskante, fest. Routiniert sicherten die Bergwachtler das Gelände ab und ließen zwei Retter mit einem Abseilgerät zu dem völlig verängstigten Tier hinunter.

Ihre erste Aufgabe war nun, den Hund zu beruhigen und sein Vertrauen zu gewinnen. Der kleine Oscar war eindeutig in einer für ihn ungewohnten, schlimmen Stress-Situation. Einen Sturz von der Abbruchkante, nach der es gut 15 Meter abwärts ging, hätte er mit Sicherheit nicht überlebt. Je näher die beiden Retter an den Hund herankamen, desto mehr flüchtete der Terrier in Richtung Absturzkante. "Das war der brenzligste Zeitpunkt der gesamten Rettungsaktion", berichtet Bereitschaftsleiter Rico Lanzendörfer. Deshalb sei es in diesem Moment die wichtigste Aufgabe gewesen, Vertrauen zum Tier aufzubauen. Ein schwieriges Unterfangen in solch einer heiklen Situation.

Nach über einer Dreiviertelstunde hatten es die beiden Bergwacht-Männer tatsächlich geschafft: Sie hatten sich relativ nah an Oscar herangetastet und ihn gleichzeitig vorsichtig gegen einen unüberwindbaren Felsblock gedrängt. Damit war die Absturzgefahr gebannt. Mit Wurst und gutem Zureden beruhigt, schöpfte der Hund ein bisschen Vertrauen und ließ sich sogar streicheln. Das war für die Retter gleichzeitig die Gelegenheit, ihm die Schlinge einer Reepschnur umzulegen.

Von da an war das Tier "safe". Anschließend wurde Oscar in einen Rucksack, der zum provisorischen Hunde-Bergesack umfunktioniert worden war, gesteckt, gesichert und nach oben gezogen. Als Oscar endlich wieder festen Boden unter den Pfoten hatte, herrschte bei Mensch und Tier große Freude über die gelungene Rettungsaktion. red

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