Ein Schröpfbesteck aus dem 19. Jahrhundert ist im Fichtelgebirgsmuseum das „Objekt das Monats April“. Das Aufsetzen erhitzter Gläser, die beim Erkalten durch den Unterdruck die Hau einsaugen, war lange Zeit ein probates Allheilmittel der Ärzte, die damit Giftstoffe aus dem Körper saugen lassen wollten. Noch heute setzen Heilpraktiker darauf. Früher wurde beim Bader allzu gern blutig geschröpft. Das kleine Kästchen auf dem Rücken des Patienten ist ein sogenannter „Schnäpper“. Dabei handelt es sich um einen Automaten, dessen Stahlklingen zwölf Schnitte auf einen Schlag an der Schröpfstelle hinterlassen. Von diesen regelmäßigen Aderlässen, die sogar als Frühjahrskur angewandt wurden, will man heute nichts mehr wissen. Foto: Hannes Bessermann