Wunsiedel Rechte wollen in Wunsiedel aufmarschieren

Eine Demonstration hat das rechtsextreme "Freie Netz Süd" am Vortrag des Volkstrauertages am 16. November, in Wunsiedel angemeldet. Dies hat das Landratsamt mitgeteilt.

 
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Wunsiedel - Auch dem Sprecher des Wunsiedler Bündnisses, Karl Rost, ist bekannt, dass die Rechtsradikalen "wieder marschieren wollen". Allerdings habe auch das Wunsiedler Bündnis an diesem Tag mehrere Veranstaltungen beim Landratsamt angemeldet. "Daher hoffen wir, dass die Rechten nicht in der Innenstadt demonstrieren können, wie sie das wahrscheinlich vorhaben", sagt Rost im Gespräch mit der Frankenpost. Eine feste Programmfolge haben die Veranstalter des Wunsiedler Bündnisses noch nicht festgelegt, "aber wir haben uns natürlich Gedanken für eine Gegenveranstaltung gemacht.

Bündnis plant Aktionen

Als "bedauerlich" bezeichnet es Bürgermeister Karl-Willi Beck, dass das Freie Netz Süd wieder aufmarschieren will. "Selbstverständlich wird es Gegenaktionen geben", kündigt er an. Die würden aber nicht primär von der Stadt gesteuert, sondern von der Bürgerinitiative Wunsiedel ist bunt beziehungsweise vom Wunsiedler Bündnis. Karl Rost habe hier schon zu einem ersten Treffen eingeladen. "Es ist erfreulich, dass wir hier in Wunsiedel und in der Region die Schlagkraft haben, den Nazis zu zeigen, dass sie hier bei uns absolut unerwünscht sind. Und es ist erfreulich, dass sich hier bei uns vor allem auch junge Menschen engagieren."

Die Arbeit Becks und der Bürger wird übrigens auch in der neuen Ausgabe des Magazins der Bundesanstalt für politische Bildung thematisiert. In dem Heft mit dem Schwerpunkt "Aktiv gegen Rechtsextremismus" wird vor allem gewürdigt, dass in Wunsiedel alle gesellschaftlichen Gruppen an einem Strang zögen, von den Kirchen über die Gewerkschaften bis hin zu den Parteien und Vereinen. Auch das Motto "Hinschauen statt wegschauen" wird als beispielhaft für andere Kommunen herausgestellt. Bürgermeister Beck sieht eine positive Folge des andauernden Kampfes gegen den Rechtsextremismus. "Die Auseinandersetzung hat die Menschen in Wunsiedel auch toleranter und offener gemacht."

Arbeit zeigt Erfolg

Marschierten bei den ersten Demonstrationen der Rechtsextremen noch bis zu 4000 Neonazis durch Wunsiedel, ist das Interesse in der Szene in den vergangenen Jahren deutlich gesunken. Bei den letzten Veranstaltungen waren allenfalls noch 200 rechte Demonstranten in der Festspielstadt. M. Bäu.

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