WUNSIEDEL – Häufig schlafen offizielle Partnerschaften zwischen Regionen nach einiger Zeit ein und kaum einer nimmt mehr Notiz davon. Genau dies will Kreisjugendpfleger Reinhard Pößnecker verhindern. „Unser Landkreis hat seit September vergangenen Jahres offiziell eine Partnerschaft mit der Region Torbali in der Türkei. Und diese wollen wir künftig weiter beleben.“ Torbali ist für Pößnecker und für den ehrenamtlichen Mitarbeiter Martin Reschke die zweite Heimat. Im August starten sie zur 22. Jugendbegegnung in die türkische Stadt. Auch Jugendliche aus der Industriestadt bei Izmir werden dieses Jahr wieder ihre Ferien im Fichtelgebirge verbringen. Doch dies allein reicht dem Jugendpfleger nicht. Deshalb arbeitet er seit längerer Zeit ein Konzept aus, wie er noch mehr Kontakte zwischen den Menschen beider Regionen herstellen kann. Mit seinen Überlegungen rannte er bei Torbalis Bürgermeister Ismail Uygur eine offene Tür ein. „Und so ist innerhalb kurzer Zeit das erste Projekt entstanden: ein Austausch von Sprachschülern.“ Der erste Deutsche, der in Torbali und Izmir Türkisch lernte, ist Martin Reschke. Vier Wochen war er vor kurzem in der Partnerregion. „Dort hatte ich zwar viel zu lernen, aber es war eine tolle Erfahrung.“ So fuhr er mit dem Schulbus jeden Tag 40 Kilometer in die Metropole Izmir, um Türkisch-Vokabeln und Grammatik zu pauken.