Zu Gast bei Lydia und ihren Freunden

Wunsiedel - Der Moment war ihr vielleicht ein bisschen zu groß: Lydia Lipka hatte eine kleine Ansprache aufgesetzt. Doch als sie zum Mikrofon griff, um ihren zweiten Wunsiedler Weihnachtsmarkt zu eröffnen, da ließ sie ihrer Spontanität freie Bahn: Kaum stand sie auf der kleinen Weihnachtsbühne und hatte zum Loblied für die Freundschaft im Allgemeinen und die Freunde im Speziellen angehoben, die mit ihr den Markt gestalteten, da konnte die Frau einige Tränen der Freude nicht unterdrücken.

Doch sie waren rasch getrocknet. Nun bat Lydia Lipka ihre ganzen Helfer zu sich, rief sie nacheinander beim Namen, so, wie sie ihr grade einfielen. Und als sie einen vergaß, da half einer aus dem Freundeskreis weiter. Auch so lässt sich ein Weihnachtsmarkt gestalten, wenn eine Stadt sich mangels Geldes freiwillige Leistungen nicht erlauben kann: mit privater Initiative und eben vielen guten Freunden, die nicht nein sagen, wenn es darum geht, etwas auf die Beine zu stellen.

"Klein, aber fein" sei dieser Markt, lobte zweiter Bürgermeister Manfred Söllner das Engagement von Lydia Lipka, ehe er eine lustige Weihnachtsgeschichte vortrug. SPD-Kreisvorsitzender Jörg Nürnberger verteilte kleine Süßigkeits-Pakete an die Kinder. Die Chefin des Marktes gegenüber dem alten Bahnhof hatte allen gerade die Hoffnung gemacht, dass der Markt zwar fein bleiben, aber größer werden könne: Im kommenden Jahr möchte sie gemeinsam mit dem Fichtelgebirgsmuseum den Weihnachtsmarkt organisieren. Dort hatte es im Vorjahr einen zweiten kleinen Markt gegeben.

Lydias Weihnachtsmarkt in diesem Jahr ist an den ersten drei Adventswochenenden jeweils am Freitag von 17 bis 21 Uhr und am Samstag und Sonntag von 13 bis 21 geöffnet. An elf Ständen ist von Bratwürsten, Steaks, Waffeln, Punsch und Glühwein bis zu Bastelarbeiten oder Geschenken aus Holz und Porzellan alles geboten, was einen richtigen Weihnachtsmarkt ausmacht.
Am heutigen Samstag zeigt um 17 Uhr die IGL das Theaterstück "Sterntaler" und um 18.30 Uhr gibt es Zithermusik und weihnachtliche Gedichte mit Roswitha Ennisch. Am Sonntag besucht von 13 bis 17 Uhr das Frankenpost -Christkind das Weihnachtsdorf. Nach weihnachtlichen Geschichten mit Marion Stäudel treten ab 18 Uhr Andreas Fadel und Jürgen Schenkl auf.