Seit März 2022 hat die Fed ihren Leitzins in den Anstrengungen gegen die Inflation im rekordverdächtigen Tempo um mehr als fünf Prozentpunkte angehoben - in den vergangenen Monaten die Zinsen aber auf hohem Niveau belassen. Die Inflationsrate ist deutlich zurückgegangen, die Preise steigen nun deutlich langsamer an. Die Rate war immer Sommer 2022 mit mehr als 9 Prozent so hoch wie seit rund vier Jahrzehnten nicht mehr. Der Preisauftrieb in den USA hatte sich zuletzt unerwartet wieder etwas beschleunigt, die Teuerungsrate lag im Februar bei 3,2 Prozent - die Inflation erweist sich als hartnäckig. Die Fed strebt 2 Prozent an.
Zielmarke nicht allzu bald erreicht
Die neuen Schätzungen der Fed zur Inflation zeigen, dass diese Zielmarke nicht allzu bald erreicht sein dürfte. Die US-Notenbank rechnet in diesem Jahr wie bereits im Dezember mit einer Teuerungsrate von durchschnittlich 2,4 Prozent. Für das Jahr 2025 geht die Fed von einer Inflationsrate von 2,2 Prozent aus, erst für 2026 prognostiziert die Fed 2 Prozent.
Die Kerninflation, also ohne Berücksichtigung von Lebensmittel- und Energiepreisen, soll dieses Jahr aber bei 2,6 Prozent (Dezember: 2,4) liegen. Die Notenbanker schauen in ihrer Analyse besonders auf diesen Wert. Er gibt den allgemeinen Preistrend nach Meinung von Fachleuten besser wieder als die Gesamtrate, da schwankungsanfällige Komponenten herausgerechnet werden.
Die nächste Sitzung der Fed steht in sechs Wochen an. Analysten gehen nicht davon aus, dass dann bereits eine Zinssenkung anstehen dürfte. Juni erscheine nun als frühestmöglicher Termin für eine Zinswende realistisch, schrieb Analyst Elmar Völker von der Landesbank Baden-Württemberg. "Falls die Teuerung sich fortlaufend hartnäckiger zeigen sollte als erhofft, kann sich die Wende aber auch weiter in den Sommer hinein verschieben." Es handle sich um eine "gemischte Botschaft aus Washington". Als Reaktion auf die Entscheidungen der Fed erklommen der Dow Jones Industrial und der S&P 500 weitere Bestmarken, der Kurs des Euro legte merklich zu.