Zum Welttag des Schlafs So ein Hundeleben

Hunde benötigen 16 bis 20 Stunden Ruhe am Tag. Bekommen sie davon zu wenig, können die Vierbeiner schnell gereizt sein, im schlimmsten Fall entwickeln sich sogar Krankheiten. Foto: Ströhlein

Gesunder Schlaf ist nicht nur für uns Menschen wichtig. Hunde benötigen 16 bis 20 Stunden Ruhe am Tag. Kriegen sie die nicht, können sie schnell gereizt sein.

 
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Wussten Sie, dass es einen Welttag des Schlafes gibt? Er findet jährlich am Freitag vor der Tag-und-Nacht-Gleiche statt, in diesem Jahr am heutigen 17. März. Mit dem Aktionstag soll darauf hingewiesen werden, wie notwendig ein gesunder und ausreichender Schlaf ist und welche Folgen es haben kann, wenn er fehlt.

Aber nicht nur Menschen benötigen dringend diese nächtlichen Auszeiten, in denen Erlebnisse verarbeitet werden, sich die Atmung verlangsamt, Puls und Blutdruck sinken und man wieder Kräfte tanken kann. Auch Hunde brauchen ausreichend Ruhe, um sich zu erholen, erklärt Hunde-Trainerin Christine Ströhlein aus Neuenmarkt. Haben Vierbeiner zu wenig Möglichkeiten abzuschalten, führe das zu starker Unruhe, eventuell sogar zu Aggressivität oder einer Anfälligkeit für Krankheiten. Erwachsene Hunde benötigten deshalb im Durchschnitt 16 bis 20 Stunden Ruhe am Tag.

Welpen, alte oder kranke Vierbeiner sogar bis zu 22 Stunden. Dabei mache der Tiefschlaf nur einen gewissen Anteil aus, der Rest sollte aus Dösen, Relaxen und Ausruhen bestehen. „Man kann also sagen, dass die so hochgelobte Auslastung genau in die falsche Richtung führt“, mahnt Ströhlein. Denn oft würden Menschen dadurch ihre Hunde erst richtig „hochdrehen“, oft könnten Vierbeiner danach nicht von alleine entspannen. Aber genau dieser Schlafmangel führe dann zu Problemen, mahnt die Expertin.

Kann ein Hund nicht von alleine Ruhe halten, müsse mit ihm trainiert werden. Gerade ängstliche, unsichere Hunde täten sich extrem schwer, loszulassen und einfach zu dösen, denn sie befinden sich häufig in „Hab-Acht-Stellung“ und halten alle Sinne aktiv. Aber gerade sie würden dringend ausreichend Schlaf benötigen. Hundebesitzer sollten immer überlegen, welcher Schlafplatz gut geeignet ist und von dem Tier auch gerne angenommen wird. „Die einen lieben es, in der Nähe des Menschen zu liegen, die anderen brauchen eher ein eigenes Zimmer oder abgetrenntes Eckchen, um abschalten zu können. Die einen brauchen es super kuschelig, die anderen finden harten Fußboden toll.“ So individuell Hunde sind, so individuell solle man auf ihre Bedürfnisse achten. Gerade in einem Haushalt mit mehreren Hunden werde das leider häufig vernachlässigt, weiß die Hunde-Trainerin. Jedes Familienmitglied habe eigene, vielleicht ganz andere Vorlieben als der Rest. Belohnungsbasiertes Deckentraining sei deshalb eine Grundvoraussetzung, um Ruhe bei Hunden zu fördern. Gepaart mit Massagetechniken oder dem „Tellington Touch“, einer bestimmten Form der Berührung mit seinen Fingern, könne ein Mensch seinem Tier helfen, Stress zu reduzieren und zu entspannen.

So könne man sich zum Beispiel in möglichst reizarmer Umgebung immer einmal wieder auf eine Bank setzen, den vierbeinigen Begleiter dabei ruhig an der Leine halten und warten, bis dieser sich selbst reguliert und ebenfalls hinsetzt oder legt. Im Stehen kann dies durch Treten auf die Leine durchgeführt werden. Stellt sich Entspannung ein, lobt man mit sanfter, leiser Stimme, wartet noch einen Moment und setzt dann seinen Spaziergang langsam fort.

Auch Übungen, bei denen das Köpfchen oder hohe Konzentration gefragt sind, lasteten gut aus, genau wie ruhige Nasenarbeit (etwa das Suchen von vielen winzig kleinen, verstreuten, gut duftenden Leckerlis) oder das gemeinsame Lauschen von Geräuschen. Am besten findet man immer ein gutes Verhältnis zwischen Ruhe und Auslastung auf den gemeinsamen Gassi-Runden, rät Christine Ströhlein. Übrigens, wenn man einmal wieder selbst „hundemüde“ ist, sollte man überlegen, woher der Ausdruck kommt. Anschließend sollte man daran denken, dass Menschen vielleicht mit sechs bis acht Stunden Schlaf auskommen – unsere vierbeinigen Lieblinge aber keinesfalls.

Weitere Informationen unter: www.auf4pfoten.net.

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