Na, mal ganz ehrlich: Wie sieht's aus mit den guten Vorsätzen? Denen aus der Silvesternacht? Nach reichlich Schampus und Schnäpschen sind sie ja sooo schnell gefasst. Von wegen mehr Bewegung und so. Aber jetzt, ein paar ernüchternde 2017er-Tage später? Überwiegt noch Tatendrang - oder gehen so langsam die Ausreden in Führung? Zugegeben: Ist gerade wirklich nicht das ideale Wetter, um draußen zu laufen oder Rad zu fahren. Was man sich halt sportlich so vornimmt, wenn zum Skifahren das Talent oder die Berge vor der Haustüre nicht reichen und zum Golf-Urlaub in tropischen Gefilden das Geld.

Aber keine Sorge: Man kann ja auch drinnen aktiv sein. Erst einmal ganz langsam - und vor allem für sich alleine. War ja in letzter Zeit auch ein bisschen arg viel an Familie und Geselligkeit. Erst Advent, dann Weihnachten, Silvester und, eben noch, Stärke antrinken am Dreikönigstag. Da kann es nicht schaden, ein wenig Abstand zu gewinnen und auch mal wieder ein bisschen ausschließlich an sich selbst zu denken. Weil: Von TV-Biathlon und Sofa-Weltcup allein wird's nichts mit Ausdauer und Fitness.

Abtauchen wäre keine schlechte Idee. Im Wortsinn. Schön in der Halle, weit weg von Eis und kaltem Wind. Und der Andrang ist im Januar auch nicht allzu groß. Da lässt sich in aller Ruhe üben, wie man aus einer Flasche atmet, deren Druck knapp das Hundertfache eines Autoreifens beträgt. Wer jetzt den Schnupperkurs bucht, hat den anderen was voraus und kann im nächsten Urlaub am Meer deutlich eher tief hinunter. Und wem das Tauchen im gekachelten Becken gar zu öde ist, der kann sich auf die Suche nach Abenteuer-Tauchcentern und Tauchtürmen begeben. Dort sorgen künstliche Riffe und Wracks für mehr Spaß.

Wer mit der Tiefe fremdelt, darf auch gern in die entgegengesetzte Richtung. Geht ebenfalls Indoor, wie die gute alte Halle heute gerne heißt. Klettern an künstlichen Wänden kostet anfangs nicht viel mehr als ein bisschen Überwindung und ein paar Euro für den Eintritt. Der Vorteil: Es gibt keine brüchigen oder glitschigen Felsen, keinen Wetterumschwung und keine Steinschläge. Die Routen über den Polyester-Felsen sind unterschiedlich schwer, und für den rechten Weg sind die Kunststoff-Knubbel verschieden gefärbt. Und beim Training keinesfalls vergessen: Nach jedem erfolgreichen Schritt das Sicherungsseil neu einhängen.

Ist man nicht ganz schwindelfrei oder traut sich an das Klettern mit Gurt und Seil noch nicht so recht heran, wäre Bouldern eine gute Alternative. Da entscheidet nicht Höhe, sondern Können. Die Wände sind bloß zwischen zwei und vier Meter hoch. Da fällt man erstens nicht tief und dank dicker Matten zweitens weich.

Und wer's doch lieber ganz klassisch mit Laufen und Radfahren halten will - auch das geht unter Dach und bei angenehmen Temperaturen: Ab aufs Laufband im Fitness-Studio oder rasch auf die Rolle im heimischen Wohnzimmer. Ganz ohne Glatteis, Schneeregen oder kalte Luft. Wichtig ist in jedem Fall: langsam in die Gänge kommen - aber eben sicher und am Ende auch gewaltig. Den sportlichen Erfolg im Sommer erarbeitet man sich schließlich im Winter. Und zwar ganz egal, was man als Ziel so anpeilt. Stellt man es pfiffig an, kann man beim häuslichen Trimm-Programm sogar ein wenig in die Röhre schauen, respektive den Flachbildfernseher. Das verkürzt gefühlt die Zeit. Und: Es muss noch nicht einmal eine Sportübertragung sein. Wiewohl: Trainings-Profis schwören auf die beflügelnde Wirkung.