Und also muss sich die Politik die Frage gefallen lassen, ob sie tatenlos immer noch mehr Jobs Richtung Stadt strömen lassen will – und in der Folge immer noch mehr Pendler? Ob sie zusehen mag, wie immer mehr Menschen mit befristeten Verträgen leben müssen, wechselnden Arbeitgebern – oder damit, dass beide Partner berufstätig sind? In unterschiedlichen Kommunen – und keiner am Wohnort? Und ob sie nicht erkennen will, dass die andauernd beschworene Mobilität im Job eben zwangsläufig zu mehr Mobilität auf der Straße führt?
Höchste Zeit also, dieses Land nicht ständig nur zu verwalten, sondern kluge Strategien für die Zukunft zu entwickeln. Wie grottenschlecht Umwälzungen laufen können, erleben wir seit Jahren bei der sogenannten Energiewende. Panikartig von der Kanzlerin dereinst ausgerufen – und dann ohne Plan und Engagement dem freien Spiel aus Subventionen, Habgier, Bürokratie, Länder-Interessen und Polit-Gerangel preisgegeben.
Was also hat man vor in diesem Land mit den Menschen, den Jobs und den Autos? Wie fahren wir künftig in der Stadt und auf dem Land? Hier mit E-Mobilen, dort mit sauberen Dieseln? Oder doch ganz anders? Wollen wir mehr Schiene, mehr Straße oder mehr Startbahn? Es könnte so spannend sein, wenn in den Verhandlungen für eine Jamaika-Koalition vor allem FDP und Grüne im besten Sinne darüber streiten, was werden soll in Sachen Verkehr. Und wie.
Am Ende aber wird sich wohl alles wieder nur um Renten und irgendwas mit Zuwanderung drehen.