Und ja, man kann es im Stinger auch geruhsam haben. Mit ordentlich Platz im Fond, Komfort-Einstellung im Fahrwerk und Blick auf das reduzierte Cockpit samt Acht-Zoll-Touchscreen. Vor allem aber mit der Chance, in die Nähe des Normverbrauchs von 10,6 Litern zu kommen. Man muss schon mit der Gelassenheit eines koreanischen Reisbauern gesegnet sein, um das Triebwerk nicht wenigstens ab und an hochdrehen zu lassen.
Sehr viel leichter fällt Vernunft mit dem Zwei-Liter-Vierzylinder (ab 43 990 Euro), der seine 256 PS achtern anreicht und mit dem Sperrdifferenzial für ein dezent druckvolles Heck sorgt. Dritter im Bunde: ein 2,2-Liter-Diesel mit 200 PS (ab 44 990 Euro), der mit einer getriebenen Achse zu haben ist und für 2000 Euro Aufpreis auch mit deren zwei.
Für den ganz spitzen Stachel ruft Kia 54 900 Euro auf. Das ist nicht wenig – und verglichen mit der Konkurrenz doch ein echtes Angebot. Immerhin haben alle Stinger serienmäßig Acht-Stufen-Automatik, Leder, Sitz- und Lenkradheizung, Navi, Head-up-Display sowie Assistenten, die über Spur, Abstand und Fahrtüchtigkeit wachen – und zur Not auch bremsen. Der GT wartet darüber hinaus noch mit belüfteten Sitzen, Soundsystem, Kurvenlicht, Rundum-Kamera und allerlei mehr auf.
Vor allem letztere ist eine kluge Idee. Rückblickend betrachtet nämlich ist die Welt im Stinger doch sehr verengt. Schickes Design fordert halt Opfer. Das gilt auch für das Gepäckfach. Nur knapp über 400 Liter passen an Bord, bei umgeklappten Rücklehnen sind es gut 1100. Egal. Wenn der Stinger eins nicht sein soll – dann vernünftig.