Ähnlich äußerte sich am Montagnachmittag auch Jürgen Köhnlein, Bezirksvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) und stellvertretender Personalratsvorsitzender im Polizeipräsidium Oberfranken. Nach seinen Worten geht es darum, eine Fahndungskomponente zu schaffen, die schlagkräftig ist. Dies sei bei einer Polizeiinspektion, die sich auf Fahndungsaufgaben konzentriert der Fall. PiF gibt es nach seinen Worten bereits in anderen Präsidiumsbezirken, so etwa in Traunstein, Passau oder Waidhaus. Die Polizeibeamten dort konzentrieren sich auf die Bekämpfung der grenzüberschreitenden Kriminalität. Nach seiner Meinung macht es durchaus Sinn, dass sich eine Dienststelle, in diesem Fall Selb, auf Fahndungsaufgaben spezialisiert, während die andere, eben Marktredwitz, die allgemeinen polizeilichen Aufgaben übernimmt.
"Es wird keine Dienststelle geschlossen", versichert auch der Bezirksvorsitzende. Auch weiterhin werde es in Selb eine Wache oder eine ähnliche Einrichtung geben. Köhnlein glaubt nicht, dass im Zuge der Planungen und Neuorganisation Stellen in den Inspektionen wegfallen - im Gegenteil: "Wir hoffen, dass es sogar mehr Stellen geben wird." Der Personalvertreter, der auch selbst Mitglied der Projektgruppe ist, sagt, von Gewerkschaftsseite begrüße man die Planungsansätze und die Einrichtung einer Spezialdienststelle - natürlich vor allem dann, wenn dadurch mehr Beamte eingesetzt werden.
Mit der neuen Fahndungseinheit werde das Polizeipräsidium Oberfranken mit anderen Präsidien gleichziehen, sagt Köhnlein. Als vor Jahren die Grenzpolizei aufgelöst wurde, habe man diesen Schritt nicht getan. Dies werde nun nachgeholt. Allerdings sieht Jürgen Köhnlein nun auch die Politik in der Verantwortung. Wenn das bayerische Innenministerium den Kampf gegen die grenzüberschreitende Kriminalität verstärken will und die Fahndungstätigkeit verbessert werden soll, müsse auch mehr Personal eingesetzt werden. Auf jeden Fall werde die Gewerkschaft das Thema begleiten: "Wir sind eingebunden."
Wir hoffen, dass es mehr Stellen geben wird. Jürgen Köhnlein
Personalrat
Die Schwerpunkte
Der Grundsatzauftrag der Polizeiinspektionen mit Fahndungsaufgaben besteht in der Bekämpfung der grenzüberschreitenden Kriminalität. Wie es auf der Internetseite der bayerischen Polizei heißt, gibt es mehrere Schwerpunkte: Eigentumskriminalität, Kraftfahrzeugverschiebungen, illegale Migration, Urkundsdelikte und die Bekämpfung des illegalen Drogenhandels.