Fichtelgebirge Gelo investiert vier Millionen Euro

Von n Herbert Scharf
Zum Abschluss der Millionen-Investition hatte die Firmenleitung alle Mitarbeiter eingeladen. Rechts im Bild mit Mirkrofon ist Firmenchef Wolf-Christian Küspert zu sehen. Foto: Herbert Scharf

Die Holzwerke in Weißenstadt gehören zu den modernsten holzverarbeitenden Betrieben Deutschlands. 14 Auszubildende sichern die Zukunft.

 
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Weißenstadt - Mit rund 100 Mitarbeitern gehören die Gelo-Werke in Weißenstadt zu den größeren Betrieben im Landkreis. In den vergangenen Jahren hat sich das Werk, das Holz aus heimischen Wäldern verarbeitet, zu einem der modernsten Betriebe seiner Art in Deutschland entwickelt. In den vergangenen zwei Jahren wurden auf dem Betriebsgelände eine moderne, 100 Meter lange Trockenkammer gebaut, ein Stapler-Leitsystem, eine Stapelmaschine und ein CSM-System installiert. Rund vier Millionen Euro nahm die Firma mit Wolf-Christian Küspert an der Spitze in die Hand.

Bei einer Feier am Freitagnachmittag lobten die Politiker das Werk, das auf eine 118-jährige Tradition zurückblicken kann, als modernen, verlässlichen und innovativen Arbeitgeber. Küspert hieß dazu Landrat Dr. Karl Döhler, Landtagsabgeordneten Martin Schöffel und Bürgermeister Frank Dreyer willkommen. Sein besonderer Gruß galt den Mitarbeitern, darunter 14 Auszubildende und sieben Ausbilder verschiedener Fachrichtungen, das "Rückgrat der Firma".

Seit dem Jahr 2009, fuhr Küspert fort, seien 27 Prozent aller Mitbewerber ausgeschieden. Das unterstreiche, dass der Markt nicht einfach sei. "Gelo gibt es seit 118 Jahren in der vierten Generation", so der Firmenchef. In den vergangenen Jahren habe man in Weißenstadt kontinuierlich investiert.

"Wir sind auf dem richtigen Weg," stellte Küspert fest und wies darauf hin, dass das Sägen alleine nicht mehr ausreiche. Der erste logische Schritt der Veredelung sei das Trocknen. In großen Trockenkammern werde das Holz in wenigen Tagen von Feuchtigkeit befreit. Damit werde es nicht nur beständiger, sondern verliere auch viel an Gewicht. Schließlich sollte auf dem Bau nur trockenes Holz verwendet werden.

Aber nicht nur auf dem Bau. Selbst für Paletten und Kisten müsse das Holz trocken sein, damit verpacktes Metall nicht roste und nicht unnötiges Gewicht transportiert werde. Mit der aktuellen Investition der Trockenkammer, die in einer 100 Meter langen Halle untergebracht ist, gehöre Gelo zu nur drei Betrieben in Deutschland, die 100 Prozent der geschnittenen Ware am Ort trocknen können. Küspert blickt zuversichtlich in die Zukunft. Ein Plus von 30 Prozent bei den Baugenehmigungen und die Beliebtheit des Baustoffes Holz sowie der weitere Bedarf an Wohnraum und zunehmende Dämmung nährten die Zuversicht. Beim Bauen mit Holz seien Umweltschutz und gesundes Wohnen vereint.

Der Firmenchef berichtete von dem Zuschlag für eine Garage aus Holz bei der Gartenschau in Bayreuth. Nicht nur, weil eine Holzkonstruktion schöner aussehe als ein Betonklotz habe man dafür den Zuschlag bekommen, sagte er und fügte hinzu: "Ich glaube, wir sind am Beginn des Holzzeitalters, der nachwachsenden Energie".

Küspert erinnerte an die Nahwärmeversorgung zusammen mit der Stadt Weißenstadt sowie die Sanierung der Scheunen. Täglich bewege die Firma viel Material. Aus rund 1000 Kubikmetern Holz pro Tag gehen die Produkte in alle Welt. Täglich fahren rund 100 Lastwagen an, um die Waren abzuholen.

Mit WUN Bio kaufe man im Jahr für rund 25 Millionen Euro Holz von heimischen Waldbesitzern - Geld, das in der Region bleibe, betonte der Firmenchef. Bürgermeister Frank Dreyer lobte die innovative und aktive Firma, die für die Zukunft gut aufgestellt sei. Weißenstadt setze auf Industrie und Tourismus, sagte der Bürgermeister. Mit der gemeinsamen Nahwärmeversorgung sei man gemeinsam einen wichtigen Schritt in die Zukunft gegangen.

Ein dickes Lob für die Firmenleitung gab es auch aus dem Mund des Landrats. Der Erfolg der holzverarbeitenden Firma sei auch der Erfolg des Landkreises, sagte Döhler.

Landtagsabgeordneter Martin Schöffel nannte die Millioneninvestition eine Investition in die Zukunft. Er gratulierte Küspert zu der Entwicklung.

Gelo gibt es seit 118 Jahren in der vierten Generation.

Wolf-Christian Küspert, Unternehmer

25 Prozent Export

Die Firma Gelo hat 103 Mitarbeiter, darunter 14 Auszubildende. Sie verarbeitet jährlich rund

250 000 Festmeter Holz aus heimischen Wäldern. Von 2014 bis 2016 investierte die Firma vier Millionen Euro in die Modernisierung des Betriebs.

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