Hof - Eigentlich wollte Dominik Sturm, Lehrer an der Schule am Lindenbühl (TPZ), gestern am Kugelbrunnen in der Altstadt seine Wettschuld einlösen und zwei Stunden, 15 Minuten rappen, was das Zeug hält. Seine Schüler aus der 7b hatten vor, ihn zu begleiten. Wie berichtet, war es ihnen in Zusammenarbeit mit 20 Schulen und anderen Einrichtungen aus der Stadt und dem Landkreis Hof gelungen, weit mehr als 2015 Kinder und Jugendliche zum Willkommens-Rap für Flüchtlinge in die Hofer Altstadt zu holen. Doch gerappt wurde gestern nicht mehr. "Die 13-jährige Melissa aus unserer Klasse ist gestorben. Da hätten wir das unpassend gefunden", erklärt Sturm. Über Facebook und die anderen Medien sagte er den Auftritt auf die Schnelle ab. Er wird auch nicht nachgeholt. "Wir werden heute in unseren T-Shirts am Friedhof in Weißenstadt Abschied von Melissa nehmen - das war's." Die letzte Aktion zugunsten von Flüchtlingen soll der "Flashmob" aber nicht gewesen sein. "Als ,Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage' haben wir eine Selbstverpflichtung unterschrieben", sagt Sturm. "Es wäre spannend, 2016 wieder etwas in Zusammenarbeit mit anderen Schulen zu unternehmen."