P.E.N.: Weltweit mehr als 140 Autorenvereinigungen führen diese drei Buchstaben, die für "Poets, Essayists, Novelists" (Dichter, Essayisten, Romanschriftsteller) stehen, in ihrem Namen. Sie alle gehören dem 1921 in England gegründeten internationalen P.E.N.-Club an. Dessen Initiatoren wollten - wie auch ihre Nachfolger heute - zur Verbreitung der Literatur und zur Verständigung der Völker beitragen. Ein erster deutscher P.E.N.-Club wurde 1925 ins Leben gerufen; in der Nazizeit jedoch existierte lediglich ein Club deutschsprachiger Autoren im Ausland, der in London ansässige sogenannte Exil-P.E.N. Dem Versuch, nach dem Krieg einen gesamtdeutschen P.E.N. zu etablieren, war kein dauerhafter Erfolg beschieden. Heute vor 60 Jahren spaltete sich der Club in die P.E.N.-Zentren Bundesrepublik Deutschland und DDR. Als erster Vorsitzender des West-Clubs amtierte der populäre Schriftsteller Erich Kästner. 1998 schlossen sich die beiden deutschen Zentren zusammen, derzeitiger Präsident ist der vor allem durch Sachbücher bekanntgewordene Johano Strasser, Ehrenpräsidenten sind Günter Grass, Walter Jens und die gestern verstorbene Christa Wolf. Besonders intensiv widmet sich das P.E.N.-Zentrum Deutschland, dem 715 Mitglieder angehören - sie wurden aufgrund besonderer Leistungen gewählt -, dem international einmaligen Programm "Writers in Exile", das an die "Writers in Prison"-Aktivitäten anknüpft. Seit 1985 wird alljährlich die Hermann-Kesten-Medaille für besondere Verdienste um verfolgte Autoren verliehen. Empfänger in diesem Jahr war der ägyptische Autor und Verleger Mohamed Hashem als Förderer der arabischen Erneuerungsbewegung.