Berlin - «Was Kultur- und Kreativfrauen brauchen, sind bessere Aufstiegschancen, mehr Mitsprache in Gremien und Jurys, faire Bezahlung und eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie», sagte Grütters am Montag in Berlin. Dass dies längst überfällig sei, habe eine alarmierende Studie des Deutschen Kulturrates im vergangenen Jahr gezeigt.

Der Studie zufolge verdienen Frauen in Kultur- und Medienberufen durchschnittlich 24 Prozent weniger als männliche Kollegen. Außerdem sind demnach Frauen in Führungspositionen von Kulturbetrieben und in Jurys von Wettbewerben unterrepräsentiert und werden bei Preisverleihungen seltener ausgezeichnet.
Grütters hatte nach der Untersuchung einen Runden Tisch eingerichtet. Am Montag lud sie zu einer Abschlussveranstaltung ins Kanzleramt - mit zahlreichen prominenten Namen auf der Gästeliste.

Die Politikerin kündigte als einen konkreten Schritt ein Projektbüro «Frauen in Kultur und Medien» beim Deutschen Kulturrat an, dem Dachverband kultureller Einrichtungen. Dieses solle eine solide Datenbasis pflegen - als Grundlage für politische Entscheidungen. «Wir kommen nur voran, wenn wir Defizite klar benennen und durch harte Fakten untermauern können», sagte Grütters. Zudem werde das Büro ein Mentoring-Programm für Künstlerinnen und Kreative auflegen.

Der Slogan «Weil es 2017 ist» erinnert an den kanadischen Premier Justin Trudeau, der damals mit «Because it's 2015» sein halb weiblich besetztes Kabinett kommentierte.