Es war einmal in einem kleinen Ort in Frankreich. So beginnt "Julien", das Portrait eines jungen Mannes und zugleich einer Region, die fernab des hektisch-pulsierenden Lebens liegt. In langsamen Bildern, die die unendlich Weite der Felder und die Schönheit der Region zeigen, erzählt der französische Regisseur Gaël Lépingle die Geschichte von Julien, der an einem Wendepunkt steht. Er ist achtzehn, eine Ausbildung, der Beruf als Feuerwehrmann, das Leben warten auf ihn. Er spielt bei mittelalterlichen Aufführungen mit und wird zum Ritter geschlagen. Eine Ehre, die er mit Gelassenheit hinnimmt, und das unterscheidet ihn von den übrigen Mitwirkenden. Julien ist kein außergewöhnlicher junger Mann, sondern er steht insgesamt für die jungen Menschen der portraitierten Region. Die einen bleiben in der Heimat, und in ihrer Bodenständigkeit drückt sich ein Klassenbewusstsein aus. "Arbeiter sein ist für mich in Ordnung", sagen sie. Sie werden eine Frau heiraten, eine Familie gründen und stellen diese Lebensplanung in keiner Sekunde in Frage. Andere hingegen, und zu ihnen zählt Julien, verlassen die Region.