König von Deutschland brummt's vielhundertkehlig über Coburgs Schlossplatz und zaghaft kontert der Frauenchor: ...oder Königin!. Doch, doch, das hier ist ein Jazzkonzert, sogar ein exquisites. Für Roger Cicero ist das aber nun wirklich kein Grund, auf bewährte Publikumanimationen zu verzichten schon gar nicht, wenn trübe Wolkensuppe die Stimmung minütlich zu fluten droht. Also lässt der Sänger singen, Herren versus Damen, Coburg groovt sich langsam ein und freut sich königlich an dieser Hommage an einen, der Besseres verdient hat, als posthum von den Werbewüstlingen eines Geizmarktes geschändet zu werden. An Rio Reiser kommt keiner vorbei bemerkt Cicero und erweist ihm auf seine Weise die Ehre: der Gassenhauer König von Deutschland wird zur feinen Jazzballade mit nahezu 1700-stimmigem Backgroundchor.
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