Wunsiedel - Es ist, als hätte Shakespeare die Luisenburg gekannt und seinen "Sommernachtstraum" für sie geschrieben. Deshalb verwundert es niemanden wirklich, dass von den rund 150 Shakespeare-Inszenierungen, die es hier in 125 Jahren gab, über die Hälfte auf dieses "Stück über die Ambivalenz von Traum und Wirklichkeit", wie die Kuratorin Dr. Bettina Wilts es nannte, entfielen. "Nirgends", sagte sie am Mittwochabend, "passt das Stück so gut hin wie hierher. Hier kann sich echte Verzauberung entfalten." Und doch: Noch authentischer wirkt - man glaubt es kaum - der Alte Theaterplatz im Felsenlabyrinth einige Meter über der Naturbühne. Dorthin hatte Intendant Michael Lerchenberg die Besucher der Einführungsveranstaltung eingeladen, um bei Vogelgezwitscher zwischen Bäumen und auf Felsen gemeinsam mit Wilts über seine Inszenierung zu erzählen.