Plech - Sie ist gerade mal 15 Jahre alt und hat schon viel zu viel von der Welt gesehen. Maria Margareta Stumpf heißt sie, im Herbst 1632 wandert sie mehrmals von Bayreuth aus nach Kulmbach. Sie versucht dort, das Geld für ihren Vater zusammenzubekommen. Der ist in die Hände kaiserlicher Soldaten gefallen, die Bayreuth auspressen und sich aus dem Land ernähren, plündernd und auf Gewalttat aus. Maria kann ihren Vater schließlich auslösen - doch schon drei Tage später stirbt er an Entkräftung. Zwei Jahre später fällt auch noch die Mutter der Pest zum Opfer, Maria muss als 17-Jährige auch noch für vier jüngere Geschwister sorgen. Mit 18 heiratet sie, bekommt acht Kinder, von denen fünf die ersten paar Jahre nicht überstehen. Marias Lebensgeister sind bald erschöpft: Gerade mal 28 Jahre alt, stirbt auch sie. Sie ist nur eine von Millionen, die an Hunger, Krieg oder Pestilenz zugrunde gehen, zu jener gefährlichen Zeit, "von welcher man glaubt, dass es die letzte sei", wie es in Grimmelshausens Buch vom abenteuerlichen Simplicissimus heißt.