Alle Wetter, wer hätte das für möglich gehalten?, mögen sogar beschlagene Kenner der Jazz- und Bluesmusik denken. Unbedarfte Zuhörer sind gar versucht, es für ein Wunder zu halten. Kess führt die üppig-straffe Beata Kossowska mal ein knapp handspannen-, mal ein fingerlanges Instrument an und über die Lippen: Durchströmt und beseelt vom Atem der ausgekochten Blondine, erwachen ihre Mundharmonikas zu Klangmaschinen, so abenteuerlustig, als ob sie kaum zu bremsen wären, außerordentlich in ihrer schallenden Kraftentfaltung und reich schattierten Expressivität.