Fichtelberg – Der Internationale Museumstag 2008 unter dem Motto „Museum und gesellschaftlicher Wandel“ fand im Fichtelberger Glasmuseum wieder seinen Niederschlag. Diesem Thema folgend, zeigt das kleine Museum, das in dreieinhalb Jahren 14 Ausstellungen auf die Beine gestellt hat, eine Sammlung von 40 Blättern aus der Mappe „Das unsterbliche Bildnis“, erschienen in der Edition Tusch, Wien, vor 30 Jahren. Zu sehen sind Gravuren von Gedenktafeln auf Messing oder Kupfer, in der Technik von Radierungen vom Original abgenommen, aus der Zeit zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert. Diese Tafeln waren die Vorläufer von Familienbildern, wurden meist zu Lebzeiten gefertigt und aufbewahrt, und im Todesfall in Gedenkstelen eingefügt oder in Steinplatten eingelassen. Die Gravuren waren sehr teuer, wurden von Bildhauern gefertigt, und blieben den gehobenen Ständen vorbehalten. Sie zeigen genaue Porträts meist junger Personen, manche Tafeln enthalten Eltern und Kinder und ihre Daten, die im Todesfall ergänzt wurden. Der Wandel der Jahrhunderte zeigt sich im Wandel der dargestellten Personen. Am Ende der Reihe gibt es das Bürgertum, noch in der strengen Linie gotischer Darstellung und beginnender barocker Pracht.