Kirchenlamitz - Zahnbürste und Zahnpasta hat sich Lothar Brötz mittlerweile wieder besorgt. "Einen Rasierer brauch' ich noch", sagt der 73-Jährige, der bei dem verheerenden Brand vergangenen Donnerstag in Kirchenlamitz alles verloren hat. Zusammen mit seiner Frau Jamliha und Tochter Nicole ist er notdürftig in der benachbarten Wohnung von Sohn Ali in der Rosengasse 17 untergekommen. Und die Familienmitglieder machen jetzt die bittere Erfahrung, wie es ist, wenn alles weg ist: die ganzen Papiere, Geburtsurkunden, Heiratsurkunde, Ausweise, die gesamte Wäsche, alle Möbel, Telefon, Computer, alle Erinnerungsstücke. Manches lässt sich wieder organisieren, wie die Papiere zum Beispiel, vieles ist aber unwiederbringlich verloren. Doch auch eine gute Erfahrung macht die Familie in diesen Tagen - sie spürt in Kirchenlamitz und darüber hinaus eine riesige Hilfsbereitschaft unter den Menschen. "Ich bin überwältigt, sprachlos", sagt Jamliha Brötz gerührt.