Wunsiedel Wer hat Ideen für Fichtelgebirgs-Emojis?

Der Kreis Wunsiedel feilt weiter am positiven Image und bittet um Vorschläge für neue Emojis. Die Mini-Symbole sollen zeigen, wie liebenswert die Region ist.

 
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Wunsiedel - Erste Ideen für exklusive Emojis sind schon da: Zwar fragt sich Katharina Hupfer von der Willkommensagentur Fichtelgebirge, wie sich "gebackene Kniela" symbolisch visualisieren lassen, doch es bleibt noch Zeit: Bis Mitte September sammeln Hupfer und ihre Kollegin Lisa Dörsch vom Freiraum Fichtelgebirge Vorschläge für 30 neue Emojis, die ab Ende September in allen sozialen Medien Verbreitung finden sollen (wir berichteten). Wer Anregungen hat, kann diese ab sofort dem Wunsiedler Landratsamt mitteilen, erklärten die Verantwortlichen bei einer Pressekonferenz am Montag. Um die grafische und digitale Umwandlung der Ideen in knackige Symbole kümmern sich Profis. Vorgeschlagen werden dürfen regionaltypische Besonderheiten aller Art - von Kulinarischem über Sehenswürdigkeiten bis hin zu Freizeithighlights.

Als "der Renner" entpuppten sich die Fichtelgebirgs-Emojis schon in der vergangenen Woche, als die Einladungen für die Pressekonferenz herausgingen, erklärte Landrat Peter Berek am Montag in Wunsiedel: Das mediale Interesse sei riesig gewesen. "Wir lassen eigene, selbst kreierte Figuren schaffen, um das Fichtelgebirge mit digitalen Botschaften voranzubringen." Ziel des Mitmach-Projektes sei, die regionale Identität zu stärken und zugleich die Digitalisierung zu fördern.

Berek freute sich darüber, dass der Landkreis Wunsiedel für die Fortführung der erfolgreichen Imagekampagne Freiraum Fichtelgebirge 434 000 Euro vom Heimatministerium bekommt. Insgesamt würden nur vier Projekte in ganz Bayern gefördert.

Es sei dem Freistaat wichtig, alle Landesteile in ihrem Selbstbewusstsein zu stärken - deswegen würden die Mittel zur Verfügung gestellt, erklärte CSU-Landtagsabgeordneter Martin Schöffel. Die Freiraum-Kampagne werde auch in München sehr positiv wahrgenommen. Schöffel betonte: "Der Landkreis Wunsiedel hat schon lange kein Krisen-Image mehr. Stattdessen geht ihm der Ruf voraus, dass hier Ideen entwickelt werden."

Stimmt. Neben der Emoji-Geschichte haben Katharina Hupfer und Lisa Dörsch etliche andere Ideen auf Lager. Eine Ehrenamtskampagne zum Beispiel. Sie soll zeigen, wie viele Fichtelgebirgler sich in den verschiedensten Bereichen engagieren - ob als Tafelhelfer, Lesepaten oder Feuerwehrleute. "Wir wollen sie mehr in den Fokus rücken", erklärt Hupfer. Denn die Ehrenamtlichen steckten viel Herzblut in ihre Arbeit. Das gebe spannende, emotionale Geschichten, die sich mit vielen guten Bildern digital darstellen ließen.

Bei einer Online-Challenge könne jetzt jeder Ehrenamtliche zeigen, "welcher Held in ihm steckt". Ziel sei, die Arbeit all dieser aktiven Helfer wertzuschätzen. "Und wenn Gott will", sagte Hupfer im Hinblick auf die Pandemie-Beschränkungen, "endet die Ehrenamts-Helden-Challenge mit einer großen Party."

"Fichtellädle" heißt ein weiteres Projekt der Freiraum-Kampagne. Geplant sei ein Online-Schaufenster, das zeige, welche Produkte im Kreis Wunsiedel hergestellt werden, erklärte Lisa Dörsch. Bisher gebe es keine einzige Plattform, die gebündelt die gesamte breite Palette aller regionaler Waren aufführe. "Deshalb weiß nicht jeder, in welchem Keller etwas eventuell Megatolles produziert wird", sagte Dörsch.

"Wir spüren den Aufschwung. Heute sind die Leute wieder stolz darauf, im Fichtelgebirge zu wohnen", freute sich Katharina Hupfer. Die Kampagne Freiraum Fichtelgebirge spiegele das: als Projekt von Fichtelgebirglern für Fichtelgebirgler. Die Mit-Mach-Aktionen sollten diese Aufmerksamkeit weiter stärken.
Dank der Förderung des Freistaats habe man nun drei Jahre lang Zeit, neue Projekte umzusetzen. "Wir sind sehr offen für alles, was das Herz begehrt." Hupfers Lieblingswort, wenn sie über die Kampagne Freiraum Fichtelgebirge spricht, lautet "Partizipationsprojekte". Landrat Peter Berek drückt es lieber so aus: "Wir wollen transparent sein." Nur wenn man die Bevölkerung mitnehme, mache es allen Spaß. "Außerdem haben 73 000 Landkreis-Bewohner wesentlich mehr Ideen als wir allein hier im Landratsamt."

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