Marktredwitz Küko-Förderverein stellt sich neu auf

Wilhelm Siemen ist der neue Vorsitzende des Fördervereins der Künstlerkolonie Fichtelgebirge. Foto: pr

Der neue Vorstand um Wilhelm Siemen setzt auf stärkere Teamarbeit. Und er möchte die regionalen Kultur- und Kreativschaffenden noch intensiver vernetzen.

 
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Marktredwitz - Eine personelle wie inhaltliche Neuausrichtung steht beim Förderverein der Künstlerkolonie Fichtelgebirge (Küko) an. In der erstmalig digitalen Hauptversamm-lung (per Videokonferenz) wählte sich der Verein ein neues Vorstandsteam mit einem tatkräftigen Vorsitzenden: Wilhelm Siemen, bis Herbst 2019 Direktor des Porzellanikons. Ihm zur Seite stehen gleichermaßen im Kreativsektor wie in der Wirtschaft verwurzelte Persönlichkeiten: Sabine Gollner, Christine Hofmann und Astrid Köppel als stellvertretende Vorsitzende, Axel Simon als Schatzmeister und Christoph Beck als Schriftführer.

Der neue Vorstand

Das Ergebnis der Vorstandswahl 2020 des KüKo-Fördervereins:

Vorsitzender: Wilhelm Siemen (früherer Direktor des Porzellanikons, Selb).

Stellvertretende Vorsitzende: Sabine Gollner (Kreativagentur It’s About Time, Bad Berneck); Christine Hofmann (Hofmann Druck, Schwarzenbach); Astrid Köppel (Forum Kreativwirtschaft Fichtelgebirge, Wunsiedel).

Schatzmeister: Axel Simon (Steuerberater Simon & Partner, Marktredwitz).

Schriftführer: Christoph Beck (Texterei Beck, Marktredwitz)


Schon im Vorfeld der Hauptversammlung hatten sich die Kandidaten für den Vorstand auf ein klares Ziel verständigt: Der Förderverein möchte sich "ein Stück weit neu erfinden". Heißt konkret: die Vielfalt und Leistungsfähigkeit der regionalen Kultur- und Kreativschaffenden noch besser bekannt machen, verstärkt als verbindende Schnittstelle zwischen Kreativen und regionaler Wirtschaft agieren sowie als Vermittler und Vernetzer über Grenzen hinaus positionieren. Die Neuausrichtung des Vereins wird unterstützt durch die "neuen Gesichter" sowie eine noch stärkere Betonung des Teamgedankens. Auch die Unterstützung durch das Forum Kreativwirtschaft Fichtelgebirge mit seiner Netzwerkmanagerin Astrid Köppel sieht der Verein für diesen Prozess als ungemein hilfreich an.

In einem kurzen Statement stellte Wilhelm Siemen seine Vorstellungen und Visionen für den Förderverein vor: Unverzichtbar ist für ihn eine aktive Teamarbeit: "Unser Erfolg wird immer nur ein gemeinsamer sein." Also gemeinsam im Vorstand, aber auch gemeinsam im Zusammenwirken von Küko und Förderverein sowie im Zusammenspiel mit den politisch wie wirtschaftlich Verantwortlichen in der Region.

Der Förderverein solle ein aktives, die Küko flankierendes Gremium sein; hierfür seien eine starke Vernetzung und ein intensiver Austausch mit den Kultur- und Kreativschaffenden wichtig, um genau das zu unterstützen, was notwendig und sinnvoll ist. Einen Schwerpunkt für den neuen Vorstand sieht Wilhelm Siemen deshalb in Vernetzung und Austausch mit Wirtschaft, Politik, Organisationen und Institutionen der Region, aber auch mit überregionalen und internationalen Partnern.

Ein herzliches "Danke" richtete er an den Wunsiedler Landrat Peter Berek sowie seinen Vorgänger Dr. Karl Döhler, die Küko und Förderverein sehr offen unterstützen, unter anderem durch das Forum Kreativwirtschaft Fichtelgebirge. Als mittel- bis langfristiges Projekt für den neuen Vorstand stellte der neue Vorsitzende seine Vision eines "Coworking Space" vor: ein Zentrum der Kreativen und der Kreativität mit einem festen Platz im Bewusstsein der Region, verortet an einem festen Platz als zentrale Anlaufstelle. Möglich werden könnte dies durch das Zusammenwirken von Förderverein, KüKo, Forum Kreativwirtschaft, Landkreis und allen politisch Verantwortlichen.

Der bisherige stellvertretende Vorsitzende des Vereins, Axel Simon, berichtete über eine kontinuierliche Entwicklung der Finanzen. Claus Rabsahl bestätigte in Vertretung des erkrankten Kassenprüfers Max Körner eine fehlerfreie Kassenführung. Die von ihm beantragte Entlastung von Schatzmeister und Vorstand wurde einstimmig beschlossen.

Ein Dankeschön richtete der neue Vorstand an die ausscheidenden Vor-standsmitglieder für ihr großes Engagement zum Wohle des Fördervereins: Dirk van Elk (bisher Vorsitzender), Julian Lang (Schatzmeister), Silvia Opitz (Schriftführerin) sowie Max Körner (Kassenprüfer).

Astrid Köppel und Sabine Gollner gaben abschließend einen Überblick über ausgewählte Aktivitäten von Forum Kreativwirtschaft und KüKo:

Das Forum Kreativwirtschaft Fichtelgebirge hat in den 18 Monaten seines Bestehens bereits beachtliche Ergebnisse vorzuweisen: ein regelmäßiges Netzwerk-Frühstück, diverse Qualifizierungs-Angebote und Networking-Events sowie die Ausrichtung der Jahrestagung der deutschen Kreativwirtschaft 2019 in Röslau. In Arbeit ist ein Branchenverzeichnis, das die Kreativleistungen der Region aufzeigt. Die KüKo schaut stolz auf ein erfolgreiches "Souvenir"-Projekt: Über einen Wettbewerb waren regionale Kreative eingeladen, neue touristische Souvenirs für das Fichtelgebirge zu entwickeln. Die wurden in einem Pop-Up-Store in Bad Berneck verkauft. Als Partnerprojekt mit dem Fichtelgebirgsmuseum für nur fünf Wochen geplant, lief die Aktion, ergänzt durch Livemusik und andere Events, letztlich über ein halbes Jahr, ehe sie von der Corona-Pandemie beendet wurde.

Die Kultur- und Kreativwirtschaft fasst Unternehmen und Beschäftigte aller kreativen Berufe zusammen - Menschen, die mit kreativen Leistungen ihren Lebensunterhalt verdienen. Dazu gehören: Musikwirtschaft, Buchmarkt, Filmwirtschaft, Architekturmarkt, Rundfunkwirtschaft, Werbemarkt, darstellende Künste, Kunstmarkt, Designwirtschaft, Pressemarkt, Software/Games. Die Kultur- und Kreativwirtschaft erwirtschaftete 2017 eine Bruttowertschöpfung von 102,4 Milliarden Euro; nahezu die gleiche Summe wie der Maschinenbau (102,7).

Die Künstlerkolonie Fichtelgebirge ist eine Vernetzungsplattform für Kultur- und Kreativschaffende der Region. Mit etwa 130 Mitgliedern ist sie deutschlandweit das größte Akteurs-Netzwerk der Kreativwirt-schaft im ländlichen Raum. Der Förderverein der Küko wurde 2012 gegründet und hat aktuell 27 Mitglieder, darunter 15 kulturengagierte Unternehmen der Region.

Das Forum Kreativwirtschaft Fichtelgebirge ist ein 2019 gegründetes, zunächst auf drei Jahre angelegtes Kooperationsprojekt von Landkreis Wunsiedel und Künstlerkolonie Fichtelgebirge. Ziel ist es, die Kreativunternehmen als Wirtschaftszweig bekannter zu machen und Kooperationen anzubahnen. Es soll mehr Wertschöpfung im Fichtelgebirge bleiben, indem die heimische Wirtschaft ihre Aufträge an die Kreativen der Region vergibt statt an Großstadt-Agenturen. cb

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