Landtagsvizepräsidentin Inge Aures unterstrich, dass man sich den Titel eines "Altbürgermeisters" redlich verdienen müsse. "Sechs Din-A 4-Seiten füllen die Ämter und Aufgaben Martinis." Vier Amtsperioden habe er an der Spitze der Kommune gestanden. Nicht nur als Bürgermeister, sondern auch als Vorsitzender der Verwaltungsgemeinschaft Tröstau.
So gehöre Martini mit zu den Initiatoren für den Förderverein Bärenpark. Bei der ATG Tröstau sei er in seiner aktiven Zeit ein gefürchteter Torwart gewesen. "Wenn er sich ein Ziel gesetzt hat, dann hat er das auch hartnäckig verfolgt", bescheinigt ihm Aures. Für die Restaurierung des Hammerherrenschlosses in seiner Amtszeit, für die er sich besonders eingesetzt habe, sei die Kommune mit der Denkmalschutzmedaille ausgezeichnet worden.
Der Bau neuer Radwege in frühen Zeiten, ein neues Baugebiet, der Bau einer Unterführung der B 303 beim Silberhaus seien weitere Verdienste Martinis. Vehement habe er sich für die Stabilisierungshilfen eingesetzt. Aures: "In der SPD ist Heinz Martini als kritischer und geachteter Geist angesehen." Das gelte auch für seine Arbeit im Kreisausschuss, dem SPD-Kreis- und Bezirksverband.
Da hinter einem starken Mann fast immer auch eine starke Frau steht, überreichten Aures und Bürgermeister Rainer Klein Blumen an Irmgard Martini, die ihrem Ehemann stets den Rücken freigehalten habe für seine Arbeit in der Politik. Rainer Klein: "Ich verneige mit vor der politischen Lebensleistung meines Vorgängers."
Heinz Martini sagte in seiner Dankesrede, nicht alles, was rechtlich zulässig sei, sei auch erlaubt, und erinnerte daran, dass man nirgendwo so schnell oben oder unten sei wie in der Politik. "Mir war daran gelegen, Brücken zu bauen und zu verbinden. Das ist eine der Hauptaufgaben in der Politik." Die Politiker trügen mit ihrem Handeln die Verantwortung dafür, ob eine Gemeinschaft funktioniere oder nicht.
Der frisch gebackene Altbürgermeister freute sich, dass immer auch eine Portion Spaß und Freude Teil der Arbeit gewesen seien. Schließlich brach er noch eine Lanze für den Landkreis Wunsiedel angesichts der Diskussion um die Umbenennung in Landkreis Fichtelgebirge. "Wunsiedel im Fichtelgebirge hat sich zu einer Marke entwickelt", sagte er. "Da denkt man an die Luisenburg, alternative Energien, den Kampf gegen Rechts. Deshalb sollte es auch bei ,Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge’ bleiben."
Für die musikalische Umrahmung der Feier im Saal des Hammerherrenschlosses sorgten die Interpreten der Musikschule Tröstau-Nagel-Bad Alexandersbad, die als letztes Lied "Time to say Goodbye" spielten.